Studie: Mit LTE wird Stromverbrauch stark wachsen

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Studie: Mit LTE wird Stromverbrauch stark wachsenREUTERS
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Durch das Wachsen der Cloud-Dienste wird sich der Energieverbrauch drastisch erhöhen, haben Forscher berechnet. Besonders bei Mobilfunknetzen wird das schlagend werden.

Forscher der Universität Melbourne warnen vor dem Energiehunger von Mobilfunk-Basisstationen. Aufgrund der steigenden Nutzung von Online-Diensten werde der Energiebedarf bis 2015 um bis zu 460 Prozent in die Höhe schießen, heißt es in einer Studie. Bisher sei der Fokus beim Stromverbrauch von Cloud-Angeboten mehr auf den Rechenzentren gelegen, sagen die Forscher. Da aber immer mehr über Mobilgeräte auf diese Dienste zugegriffen werde, haben sie sich die dafür benötigte Infrastruktur näher angesehen. Daraus lässt sich schließen, dass die für 2014 angepeilte landesweite Versorgung Österreichs mit der Datenfunktechnik LTE auch für einen höheren Stromverbrauch sorgen wird.

Wie 4,9 Millionen Autos

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in den nächsten drei Jahren der weltweite Energiebedarf für Cloud-Dienste von 9,2 auf bis zu 43 Terawattstunden steigen wird. Das würde auch zu einem CO2-Ausstoß von bis zu 30 Megatonnen im Jahr 2015 führen (derzeit rund sechs Megatonnen). Umgerechnet in Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren wären das 4,9 Millionen zusätzliche Autos auf den Straßen. Der Anstieg würde bis zu 90 Prozent durch drahtlose Netzwerk-Infrastruktur verursacht werden.

Von den 43 TWh werden rund 25,5 TWh auf das Konto von Mobilfunknetzwerken (in der Studie "4G LTE" genannt) gehen. Danach folgen WLAN-Netze mit 13,4 TWh, danach Datenzentren mit knapp 4 TWh und "Kern-Netzwerke" mit nur 0,1 TWh. Der Anstieg ist bei den Mobilfunknetzen besonders stark. Im Jahr 2012 wurde der Energiebedarf dieser Infrastruktur noch auf 5,3 TWh berechnet.

Datenverbrauch wächst exponentiell

Schon seit Jahren merkt man auch in Österreich ein konstantes exponentielles Wachstum des Datenverbrauchs. Durch immer flottere Geräte und großzügige Datentarife ist das Nutzen der Online-Dienste leichter als je zuvor. Die Studie erkennt einen Trend, dass Cloud-Angebote immer stärker über Mobilfunk genutzt werden. Neben dem starken Wachstum bei Smartphones seien vor allem Tablets und Laptops, die klassische PCs immer mehr ablösen, ein Grund dafür. Derzeit sehen die Forscher einen Anteil von 20 Prozent, den die Online-Dienste beim mobilen Datenverkehr einnehmen.

(db)

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