Telekom-Firmen haben neuen Regulator

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Ex-Orange-Jurist Johannes Gungl wird 2014 Nachfolger von Georg Serentschy. Damit konnte sich der Favorit durchsetzen.

Wien/Eid/Kor. Ihren innigsten Wunsch hat sie sich nicht erfüllen können: Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) hat ausdrücklich Frauen aufgefordert, sich um den Posten des Telekom-Regulators zu bewerben. Aber nur eine Frau – Ex-Mobilkom-Managerin Christine Hattinger – hat ihr Interesse angemeldet. Bures' Wahl fiel letztlich doch auf einen Mann – der allerdings hatte von Anfang an auch bei ihr einen Favoritenstatus. Heute, Mittwoch, soll Johannes Gungl zum neuen Chef der Rundfunk- und Telekomregulierungs GmbH/Abteilung Telekom (RTR) bestellt werden.

Gungl war fünf Jahre Chefjurist bei Orange und schied nach der Übernahme des Mobilfunkers durch Hutchison Ende 2012 aus. Wenn er seinen Job als Regulator und Nachfolger von Georg Serentschy Anfang 2014 antritt, erfüllt er daher die im Komm-Austria-Gesetz verankerte Bedingung, dass man vor Antritt des Regulator-Jobs ein Jahr lang nicht bei einem Telekomunternehmen gearbeitet haben sollte. Das Gerangel um den Job war übrigens sehr groß, an die 15 Bewerber hatten Unterlagen abgegeben.

Experte für Wettbewerbsrecht

Der 45-jährige Gungl gilt als parteiunabhängig, er hat aber dem Vernehmen nach gute Drähte ins Ministerium. Sein langjähriger Arbeitskollege Heinz Zechner ist der Exmann von Sektionschefin Ursula Zechner. Gungl hat sich in seiner bisherigen Laufbahn – vor Orange war er bei Coca Cola, Römerquelle und Telering beschäftigt – gute Kenntnisse in Wettbewerbsrecht und Regulierungsfragen erworben.

Dieses Fachwissen wird er auch brauchen, denn auf den Regulator kommt gleich eine große Aufgabe zu: Im Herbst startet die bisher größte Auktion von Funkfrequenzen in Österreich. Da die Versteigerung mehrere Wochen dauern wird, erfolgt erst im nächsten Jahr die detaillierte „Nacharbeit“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2013)

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