Während die Handybranche aufblüht, sacken die Zahlen des finnischen Herstellers dramatisch ab. Der Gewinn ist um 22 Prozent geschrumpft, bei Handys fiel der Marktanteil um zehn Prozent.
Der Gewinn des nach Stückzahlen weltgrößten Handyherstellers Nokia ist im vergangenen Quartal dramatisch eingebrochen. Der Gewinn sei um rund 22 Prozent auf 884 Millionen Euro gefallen, teilte das finnische Unternehmen am Donnerstag mit. Damit schlägt sich nieder, was Branchenkenner schon seit einiger Zeit predigen: Nokia tut sich schwer, der Konkurrenz derzeit etwas entgegen zu setzen. Besonders im Bereich der prestige- und profitträchtigen Smartphones strauchelt das ehemalige Vorzeigeunternehmen. Inzwischen tut sich der Hersteller auch bei seiner bisherigen Paradedisziplin schwer, den günstigen Einsteigerhandys.
Marktanteile purzeln
Nokias Anteile im Smartphone-Markt sind vom dritten aufs vierte Quartal 2010 von 38 auf 31 Prozent gefallen. Bei den günstigen Feature Phones fiel Nokias Anteil um zehn Prozent im Lauf eines Jahres. Während die Zahlen der Finnen purzeln, kann sich aber die Handybranche insgesamt über steigende Umsätze freuen. Das macht den Abwärtstrend umso bedenklicher für Nokia. Die Aktie des Unternehmens brach nach Vorlage der Quartalszahlen um acht Prozent ein.
Starke Smartphone-Konkurrenz
Die Finnen kämpfen mit zunehmender Konkurrenz. Rivalen wie Apple und Research in Motion haben zuletzt mit starken Quartalszahlen überzeugt, während LG Electronics und Sony Ericsson weniger Handys verkaufen konnten als erwartet. In Österreich konnte Samsung dank seines Galaxy S bereits die Spitze am Smartphone-Markt erobern. Generell wird erwartet, dass im Lauf des Jahres immer mehr Geräte mit Android-System auf den Markt kommen, von denen einige im Revier der Billig-Handys wildern werden.
(Ag.)