Galaxy S4 Active im Test: Das SUV unter den Handys

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Galaxy Active Test unterNorbert Rief
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Wie macht man das Samsung Galaxy S4 besser? Indem man es wasserfest und staubdicht macht - und auch ein bisschen stoßfest.

Mit der Galaxy-Serie hat Samsung einen Hit gelandet, vor allem mit dem jüngsten Kind der S-Version, dem Galaxy S4. Wie also kann man auf diesem Erfolg aufbauend die Basis potentieller Käufer verbreitern? Man modifiziert das Modell und bietet verschiedene Versionen für verschiedene Interessen.

Für Fotografen beispielsweise gibt es das S4 Zoom, ein reguläres S4 ausgerüstet mit einem 10-fachen optischen Zoom. Für die, die es gerne etwas kleiner haben, gibt es das S4 Mini. Jetzt kam das jüngste Kind in der Familie auf den Markt, das S4 Active, ein Outdoor-Handy und, auch wenn ja keine Lieblingskinder haben soll, das zweifellos interessanteste und vielfältigste S4.

Das S4 Active ist eine robuste Version des Android-Flagschiffs von Samsung. Das knapp 500 Euro teure Smartphone ist wasserfest und staubdicht, bis zu einem gewissen Maß auch stoßfest (auch wenn Samsung das für sein Handy nicht beansprucht).

Outdoor-Test. Bevor wir uns im Detail mit dem Active beschäftigen, das Wichtigste zuerst: Wie ernst kann man den "Active"-Anspruch nehmen? Wir haben also das Outdoor-Handy mit auf eine Schwammerlsuche genommen und dabei leider mehrmals verloren. Zuerst fiel es uns aus der Hand, als wir es - eine typische Alltagssituation - etwas hektisch aus der Hosentasche nahmen. Es landete auf dem Waldboden, grub sich in Erde und Laub ein - und funktionierte tadellos.

Das nächste Mal ließen wir es just über einer Pfütze aus der Hand fallen. Es landete im schlammigen Wasser, blieb dort für einige Minuten, bis wir es wieder sehen konnten - und funktionierte tadellos. Laut Produktangaben hält das S4 Active Tauchgängen bis zu einem Meter Tiefe und bis zu 30 Minuten stand. Wer das bewusst ausprobiert, kann unter Wasser auch Fotos machen.

Dann sorgte eine Ansammlung von Parasol für Aufregung und dafür, dass wir das Handy schon wieder fallen ließen. Wieder ins Laub, diesmal vor einen Feuersalamander, der seinen Weg über das S4 Active fortsetzte. Auch den überstand das Handy.

Design. "Outdoor" kann das S4 Active also auf jeden Fall für sich beanspruchen. Ein Wort allerdings zur Stoßfestigkeit: Wie geschrieben, Samsung beansprucht das für das Active nicht. Wir würden es auch nicht mit einem neuen Handy ausprobieren, schon gar nicht auf einem Betonboden. Den Waldboden überstand unser S4 Active gut, wir achteten aber darauf, dass das Handy nicht mit der Display-Seite nach unten fiel, sondern entweder seitlich oder mit der Rückseite zuerst. Das Display macht nicht den Eindruck, dass es einen Stein oder einen härteren Boden aushalten würde.

Äußerlich unterscheiden sich S4 und S4 Active wenig. Das Active ist nur unwesentlich größer als das sehr leichte und dünne S4 (wer`s genau haben will: drei Millimeter länger, einen Millimeter breiter, einen Millimeter dicker). Haptisch fühlt sich das Active besser an - das liegt einerseits am Gewicht (es ist um 20 Gramm schwerer), andererseits an der matten Rückseite.

Apropos: Die richtig zu verschließen, ist Voraussetzung dafür, dass man keinen Wasserschaden erleidet. Samsung weist ausdrücklich darauf hin, nach dem Andrücken der Plastikabdeckung noch einmal in die Mitte, knapp unterhalb des Kameraobjektivs, zu drücken, bis man ein leichtes "Klick" hört und fühlt. Macht man das nicht, ist die Dichtheit nicht garantiert (das dürfte der Grund für die Wasserschäden sein, die viele Kunden von AT&T in den USA beklagten).

Aufpassen muss man auch beim USB-Anschluss. Er ist mit einer Plastikabdeckung geschützt. Drückt man die nach dem Aufladen nicht wieder fest, können Staub und Wasser eindringen.

Die Tasten zum Einschalten und zur Lautstärkenkontrolle stehen weiter aus dem Gehäuse heraus als beim regulären S4 und sind deshalb leichter zu bedienen - sogar mit Handschuhen. Statt der Touch-Tasten für "Menü", "Home" und "Zurück", hat das S4 echte Tasten. Auch das erleichtert die Bedienung mit Handschuhen.

Display. Das Display entspricht in Größe (5 Zoll) und Auflösung (1920x1080) dem des normalen S4. Allerdings hat man einen TFT-Bildschirm verbaut, kein AMOLED-Panel. In der Praxis sieht man das durch kräftigere Farben, auf die Lesbarkeit des Bildschirms wirkt sich das TFT weder besser noch schlechter aus.

Kamera. Einen Unterschied gibt es bei der Kamera. Das Active verwendet eine 8-Megapixel-Version, deutlich weniger Auflösung also als die 13 Megapixel des regulären S4. Wer Handy-Bilder in erster Linie per MMS oder E-Mail verschickt oder ins Internet stellt, wird kaum mehr Pixel benötigen. Allerdings würde man sich etwas mehr Schärfe von der Kamera wünschen.

Bei der alltäglichen Bedienung des S4 Active fällt kein Unterschied zum S4 auf. Auch wenn mehrere Apps offen sind, arbeitet das Smartphone flüssig. Es kommt in der Android-Version 4.2.2. und mit all den Zusätzen, die Samsung seinem S4 verpasst hat - von Air View bis Smart Scroll. Die Akkuleistung ist mehr als ausreichend für einen Tag.

Sprachqualität. Probleme hatten wir mit unserem Testhandy beim Telefonieren. Anrufer hörten stets ihre eigene Stimme als dumpfes Echo im Hintergrund. Samsung Österreich hat mehrere Lösungen angeboten (von verstopften Mikrofonen bis zum Deaktivieren der Rauschunterdrückung), die allerdings nicht halfen: Das Echo blieb, auch bei ganz geringer Lautstärke. Es trat nicht auf, wenn man über die Freisprechfunktion telefonierte.

Am Ende konnten wir das Problem an der Abdeckung des Active festmachen. Als wir die abnahmen, verschwand auch das Echo. Die Plastikrückseite dürfte also die Schwingungen irgendwie an die Mikrofonseite übertragen haben. Eine Dauerlösung ist die abgenommene Abdeckung nicht, weil dann Batterie und SIM-Karte freiliegen.

Laut Samsung ist dieses Echo-Problem unbekannt und bisher nicht aufgetreten. Ein Freund, der seit einigen Wochen ein S4 Active verwendet, kennt dieses Problem ebenfalls nicht.

Fazit. Wer vor der Entscheidung steht, das reguläre S4 oder das Active S4 zu kaufen und wen die paar Gramm mehr Gewicht nicht stören, ist mit dem Active sicher besser bedient. Man kann es bedenkenlos zum Strand mitnehmen und auch einmal ins Wasser fallen lassen oder im Regen verwenden.

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