Galaxy S4: Leise Kritik auf hohem Niveau

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Galaxy Leise Kritik hohem(c) Presse Digital (Sara Gross)
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Manche Kritikpunkte an dam neuen Samsung-Flaggschiff sind zwar gerechtfertigt - dennoch bleibt es eines der derzeit besten Smartphones.

Kunststoffgehäuse? "Irgendwie billig." US-Tester suchten bei Samsungs Galaxy S4 geradezu nach dem Haar in der Suppe. Trotz aller Kritik, muss man nach einer Woche mit dem neuen Flaggschiff-Smartphone zugeben, dass es derzeit eines der besten am Markt ist. Der Kunststoff ist hochwertig, die Oberfläche wirkt kein bisschen billig und das Design ist und bleibt eben Geschmackssache.

Samsung hat sich beim Galaxy S4 Mühe gegeben, auf möglichst gar nichts zu verzichten. Dadurch ist das Gerät ein wenig überladen. Das als Schwachpunkt zu bezeichnen, ist aber ein wenig zu hoch gegriffen. Wer bestimmte Funktionen nicht benötigt, wird damit auch nicht belästigt. Tatsächlich ist es sogar so, dass vieles nur durch Zufall auffällt oder bewusst gesucht werden muss. Einige der ausgefallenen "Features" sind auch noch nicht ganz ausgereift, das muss man zugeben.

Mimikspiele wie Superman

Galaxy S4

Dazu gehören vor allem die Steuerung durch Handgesten und Augenbewegungen. Beides muss in den Einstellungen explizit aktiviert werden. Trotzdem kam es beim Testen zu einem Überraschungseffekt, denn die ungewöhnliche Steuerung funktioniert nicht in allen Bereichen. So kommt es vor, dass man eigentlich nur auf ein Detail auf einem Foto deuten will und versehentlich zum nächsten weiterblättert. Will man sich dann mit der Funktion spielen, läuft mitunter wieder gar nichts. Noch schlimmer bei der Augensteuerung. Die gibt es zum Beispiel im Browser. Unbewusste und ungewollte Sprünge über die Website sind da keine Seltenheit. Versucht man bewusst zu Scrollen, ist die gleichzeitige Konzentration auf den Inhalt beinahe unmöglich. Vielleicht erwischt man sich selbst sogar bei Mimikspielen wie Superman, wenn er den Laserblick anwendet. 5 Zoll (1920 x 1080 Pixel, 441 ppi), 2 GB RAM, Android 4.2.2, 13 MP/2MP, 1080p, LTE, NFC, Infrarot, 2600 mAh, 16/32/64 GB, MicroSD, 130 g

Mal ehrlich - es sind Funktionen, die man im Alltag wohl kaum vermissen wird. Also ist es auch zu verschmerzen, wenn sie nicht so recht funktionieren. Es gibt aber auch Funktionen, die man vielleicht nie ausprobieren wird. Das viel beworbene "Group Play", zum Beispiel. Wie aus der Werbung bekannt, können damit Musiktitel über insgesamt fünf Galaxy-S4-Geräte gleichzeitig abgespielt werden - als Surround-System gewissermaßen. Selbst, wenn man fünf Freunde mit demselben Smartphone findet, stellt sich die Frage nach dem Nutzen.

Display ausgezeichnet, Kamera gut


Klagt man über das Galaxy S4, dann ist es Klagen auf sehr hohem Niveau. Das Display - und Smartphones bestehen eben hauptsächlich aus Display - spielt in jeder Hinsicht in der Oberliga. Es ist hochauflösend, stellt Farben leuchtend dar und reagiert vor allem ganz ausgezeichnet auf Berührungen. Das ist beim Tippen auf der virtuellen Tastatur ein ganz feiner Vorteil. Überhaupt läuft dank schneller Hardware alles ohne Verzögerungen oder Hänger. Möglich aber, dass das Gerät mit seinen 5 Zoll manchem Nutzer zu groß ist. Die Kamera ist gut und wartet ebenfalls mit zahlreichen Einstellungen und Extras auf. Für schlechte Lichtverhältnisse gibt es aber bessere Smartphone-Kameras - namentlich die neueren Lumias von Nokia oder das HTC One.

Infrarot-Fernbedienung


Auch bei der Hardware hat sich Samsung ein (noch) eher ungewöhnliches Zuckerl einfallen lassen. Das Galaxy S4 hat eine Infrarot-Schnittstelle. Damit - und einer passenden App - lässt sich das Smartphone als Fernbedienung für allerlei Fernseher, TV-Boxen und DVD-Player verwenden. Die App ist intuitiv und das Einrichten neuer Geräte einfach - leider hat sich das S4 mit dem getesteten Panasonic-Fernseher nicht verstanden. Angeblich sollte die Steuerung diverser Marken aber klappen.

Samsung verpasst seinen Android-Smartphones eine eigene Nutzeroberfläche, die optisch zwar vielleicht ein wenig zu kindlich ist, aber mit einigen netten Details aufwartet. So lässt sich an der Bildschirmseite jederzeit ein Menü mit den wichtigsten Apps ausfahren. Außerdem sind die zahlreichen Einstellungen angenehmer strukturiert und auch das "Info-Rollo", das von der Statusleiste am oberen Bildschirmrand herab gezogen wird, bietet mehr Möglichkeiten als üblich.

Fazit: Das Galaxy S4 ist ein solides Oberklasse-Smartphone. Mag man kein Kusnstoffgehäuse, kann man zum HTC One greifen. Die übrigen Kritikpunkte sind vernachlässigbar. Die unzähligen kleinen Spielereien und Sonder-Funktionen finden bestimmt den einen oder anderen Fan und anderenfalls stören sie zumindest nicht weiter.

(sg)

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