Bitte lächeln: Flughafen Wien testet Gesichtserkennung

(c) http://www.flickr.com/photos/49956354@N04/6210107695/in/photostream/ wikipedia/ Home Office
  • Drucken

Ab sofort werden die sogenannten E-Gates am Wiener Flughafen getestet. Die biometrische Gesichtserkennung soll Reisende mit Foto im Pass automatisch abgleichen.

Auf dem Flughafen London Heathrow gibt es bereits seit Jahren für EU-Bürger die E-Gates. In einer halboffenen Kabine legt man seinen Reisepass mit Bild nach unten auf einen Scanner und blickt danach in den rechts oben angebrachten Kasten. Die Kamera scannt und vergleicht das im Foto im Reisepass mit dem Menschen, der gerade in die Kamera lächelt. Ab sofort wird dieses System auch auf dem Flughafen Wien in Schwechat getestet. Grenzkontrollen von Passagieren, die von außerhalb des Schengenraums ein- oder aus dem Schengenraum ausreisen, lächeln künftig zur Kontrolle in die Kamera. Der Echtbetrieb soll nach Angaben vom Montag "Mitte Dezember" starten.

Vorerst wird es 25 statt der im Sommer 50 angekündigten E-Gates geben. Sie finden sich im Pier Ost (D- und B-Gates, Ausreise) und bei der internationalen Ankunft sowie bei der Ausreise nach Non-Schengen im Terminal 3. Die 25 weiteren E-Gates sollen im kommenden Jahr folgen. Der Flughafen Wien werde bis zu fünf Millionen Euro aufwenden, sagte Airport-Sprecher Peter Kleemann.

Polizeibeamte überwachen die Kontrollen

Die biometrische Gesichtserkennung soll sicherstellen, dass der Passinhaber und das Passbild übereinstimmen. Dazu müssen Passagiere, bevor sie den E-Gate-Bereich betreten, ihren Pass einscannen. Bei den E-Gates werden aber weiterhin Polizeibeamte anwesend sein, um die Kontrollen zu überblicken.

Hintergrund der Erweiterung der Kontrollkapazitäten ist eine Änderung im Schengener Grenzkodex, die vorsieht, dass nun auch Daten von EU-Bürgern bei der Einreise in die EU lückenlos mit dem Schengener Informationssystem abgeglichen werden. Bisher war dies nur bei Drittstaatsangehörigen der Fall. Es gehe u.a. um die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager. Um den längeren Wartezeiten, die mit diesem erhöhten Aufwand verbunden sind, entgegenzuwirken, müssen die Grenzkontrollen aufgestockt werden.

Reisende können (noch) selbst entscheiden

In der Testphase werden Baumschlager zufolge "Freiwillige" die E-Gates benützen. Die neue Einrichtung soll die Kontrollen beschleunigen. Jugendliche und Familien mit Kindern müssten weiterhin zu den mit Beamten besetzten Kojen, verwies der Sprecher auf eine Einschränkung.

Der Flughafen Wien setze auf eine bewährte Technologie, sagte Kleemann. Das System sei unter anderem auch in Frankfurt, London-Heathrow oder Paris-Charles de Gaulle im Einsatz. Erwachsene Passagiere werden in Zukunft die Möglichkeit haben, sich zwischen den klassischen, personell besetzten und den elektronischen, voll automatisierten Grenzkontrollen zu entscheiden. Laut Angaben des Aitrports betrifft dies pro Tag 30.000 bis 45.000 Fluggäste bei der Ein- und Ausreise.

(Red./APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Tech-News

"Kriegsbemalung" zwingt Gesichtserkennung in die Knie

Ein auf Algorithmen basierendes Make-up-Muster soll den russischen IT-Sicherheitsexperten vor ständiger Überwachung schützen. Den Algorithmus für das Schminkmuster will er aber nicht für die Öffentlichkeit freigeben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.