Wurden sensible Daten aus deutschen Spitälern gestohlen?

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Ein für Kliniken zuständiger Zweckverband soll Mitte April in einem Rundschreiben Krankenhäuser über einen "möglichen Datendiebstahl" informiert haben.

In hunderten deutschen Krankenhäusern könnten sensible Daten gestohlen worden sein. Ein für Kliniken hauptsächlich im Rheinland zuständiger Zweckverband habe Mitte April in einem Rundschreiben Krankenhäuser über einen "möglichen Datendiebstahl" informiert, berichtet die "Bild"-Zeitung am Montag, der das Schreiben nach eigener Darstellung vorlag.

Der Verband sei am 11. April anonym informiert worden, dass die Internet-Plattform "medileaks.cc" über sensible Daten aus deutschlandweit mehr als 300 Krankenhäusern aus den vergangenen zehn Jahren verfüge. Im Schreiben heißt es weiter: "Nach eigenen Angaben verfügt der Betreiber, der seine Identität nicht preisgibt und die Internetdomain auf den Kokosinseln registriert hat, über ein Drittel aller §-21-Daten Deutschlands aus den letzten 10 Jahren." Die Kokosinseln sind ein australisches Außengebiet.

Darunter könnten demnach neben Finanz- und Personendaten der Kliniken auch sensible Patientendaten wie Alter, Geschlecht und Postleitzahl fallen. Ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft sagte dem Blatt: "Der Staatsanwaltschaft liegt eine Anzeige vor. Nach dem Anzeigeninhalt sollen Daten abhandengekommen sein. Welche Daten wie entwendet worden sind, wird nun ermittelt."

Laut Zweckverband wurden "international erfahrene IT-Forensiker der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young" mit der Aufklärung beauftragt. Ein Sprecher des Krankenhauszweckverbandes Rheinland habe der Zeitung die Echtheit des Schreibens bestätigt. In dem Verband sind nach eigenen Angaben 164 Kliniken zusammengeschlossen.

(APA)

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