Varoufakis: Schuldenschnitt für Athen ist unausweichlich

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Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis sieht keine Möglichkeit, dass sein Land die Schulden in naher Zukunft begleichen könnte. Zusätzlich gibt er sich als Fan deutscher Politiker.

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis fordert einen umfangreichen Schuldenerlass für sein Land. Es gäbe keine Möglichkeit die ausstehenden Verbindlichkeiten in naher Zukunft zurückzuzahlen, erklärte er gegenüber dem deutschen Magazin "Stern".

"Wenn eine Schuld nicht mehr beglichen werden kann, dann führt das zu einem Schuldenschnitt." Dafür könne man sich "alle möglichen Namen ausdenken", erklärte der frühere Wirtschaftsprofessor. Die deutsche Regierung lehnt einen Schuldenschnitt für Griechenland jedenfalls ab und drängt darauf, dass sich der südeuropäische Staat an die vereinbarten Verbindlichkeiten hält.

"Merkel ist scharfsinnigste Politikerin Europas"

Gleichum fand Varoufakis lobende Worte für die Deutschen. Diese seien "bessere Europäer als die Franzosen oder auch wir Griechen". Auch über Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble äußerte er sich positiv: "Angela Merkel ist die mit Abstand scharfsinnigste Politikerin in Europa. Da gibt es keinen Zweifel", sagte er. "Wolfgang Schäuble ist vermutlich der einzige europäische Politiker mit intellektueller Substanz. Er ist ein überzeugter Europäer und verwurzelter Föderalist."

Schelling glaubt an Lösung für Konflikt

Österreich hält eine Einigung noch in diesem Monat für möglich. Er denke, dass es rechtzeitig zum Ende des aktuellen Hilfsprogramms eine Lösung geben könne, "wenn Griechenland das wünscht", sagte Finanzminister Hans Jörg Schelling am Mittwoch im ORF-Radio vor Beratungen mit seinen Kollegen aus der Euro-Zone. Andernfalls drohe eine kritische Phase, weil die Finanzmärkte stark reagieren würden.

Scharfe Kritik übte Varoufakis weiters am Zustand der Demokratie in Europa. "Wenn wir in Europa unter einem Defizit leiden, dann ist es ein Defizit an Demokratie", meinte der Varoufakis.

(APA/Red)

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