US-Notenbank legt nach Erhöhung im September nun Zinspause ein

FED: Weitere Erhöhungen im Dezember und 2019 erwartet
FED: Weitere Erhöhungen im Dezember und 2019 erwartet APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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Die US-Notenbank Fed hat nach mehreren Zinserhöhungen in diesem Jahr eine Zinspause eingelegt. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibt in der Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent.

Die US-Notenbank Federal Reserve hat den Leitzins unverändert gelassen. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibt in der Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent, teilten die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell am Donnerstag mit. Die Notenbank stellte jedoch weitere Erhöhungsschritte in Aussicht. Sie hatte den Leitzins bereits drei Mal in diesem Jahr angehoben.

Die Notenbanker bescheinigten der Wirtschaft zudem ein hohes Wachstumstempo und ließen damit die Tür für eine weitere Erhöhung offen. Der Leitzins wurde zuletzt im September angehoben - die dritte Erhöhung in diesem Jahr. Eine vierte dürfte bald folgen.

Die US-Wirtschaft hatte ihr hohes Wachstumstempo im Sommer nur leicht gedrosselt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 3,5 Prozent zu, nachdem im Frühjahr ein Plus von 4,2 Prozent herausgesprungen war. Der Jobmarkt legt zudem seit Monaten deutlich stärker zu als nötig wäre, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten.

Die Fed soll Vollbeschäftigung und stabile Preise sichern. Sie wähnt sich bei diesen Zielen bei einer Erwerbslosenquote von zuletzt 3,7 Prozent am Ziel und spricht von einem Arbeitsmarkt, der "weiter an Stärke" gewonnen habe. Auch die Inflation sehen die Währungshüter im grünen Bereich, da sie sich auf der von der Fed angepeilten Marke von 2,0 Prozent stabilisiert hat.

Mit einer Straffung der Geldpolitik kann die Fed einer Überhitzung der Konjunktur vorbeugen, die von US-Präsident Donald Trumps radikalen Steuersenkungen im Volumen von 1,5 Billionen Dollar zusätzlichen Schub erhält. Der US-Präsident, dessen Republikaner bei den Kongresswahlen am Dienstag die Mehrheit im Repräsentantenhaus einbüßten, hat die Notenbank wegen der Zinserhöhungen kritisiert und für "verrückt" erklärt. Er fürchtet, dass die höheren Zinsen dem Aufschwung schaden.

Die jüngste Zinssitzung, die zwei Tage umfasst, war wegen der Kongresswahlen um einen Tag verschoben worden. Sie war damit nicht wie sonst üblich an einem Mittwoch, sondern an einem Donnerstag zu Ende gegangen. Zugleich war es der letzte reguläre Zinsentscheid, der ohne anschließende Pressekonferenz über die Bühne ging. Für die Dezember-Sitzung ist ein Presseauftritt Powells fest eingeplant. Und für nächstes Jahr hat der Fed-Chef angekündigt, nach jeder der regulären acht Zins-Sitzungen den Reportern Rede und Antwort zu stehen. Experten erwarten, dass er dabei drei Mal Gelegenheit haben wird, Zinserhöhungen zu erläutern.

(APA)

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