Wie kommen Kreuzfahrten aus der Imagekrise?

Touristen lassen auf ihren Landgängen - wie hier auf der Karibikinsel Cozumel - Geld, aber teilweise auch Unmut bei der Bevölkerung zurück.
Touristen lassen auf ihren Landgängen - wie hier auf der Karibikinsel Cozumel - Geld, aber teilweise auch Unmut bei der Bevölkerung zurück.REUTERS
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Kreuzfahrten boomen. Mit dem Erfolg kommt die Kritik: Die Schiffe würden zu viele Schadstoffe und Touristen ausspucken. Die Reedereien sehen sich zu Unrecht am Pranger stehen.

Es ist nicht lang her, da hat sich Karl Pojer ein wenig Sorgen ums Geschäft gemacht. Er managte 280 Hotels des weltgrößten Reiseveranstalters TUI und sah, wie die Kreuzfahrt die breite Mittelschicht erreichte. Ausgerechnet die Konkurrenz, namentlich Aida, setzte den Trend im deutschsprachigen Markt um die Jahrtausendwende in Gang. „Sie haben den Cluburlaub aufs Wasser gebracht“, sagt Pojer.

Heute sitzt der Steirer im selben Boot. Seit 2013 leitet er von Hamburg aus die elitäre Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtflotte. Als er kam, war sie der Restrukturierungsfall im TUI-Konzern. Er konzentrierte sich auf Luxus- und Expeditionsreisen, alle anderen Schiffe wurden verkauft. Gewinne nennt er keine, aber es laufe sehr gut.

Da spricht er nicht nur für sich. Die Kreuzfahrtbranche boomt. Allein in Deutschland soll die Zahl der Passagiere von 2,4 Millionen bis 2030 auf sechs Millionen wachsen. In Österreich wird eine ähnliche Entwicklung erwartet. Weltweit sind 335 Kreuzfahrtschiffe mit 28 Millionen Passagieren unterwegs. Die Auftragsbücher der Werften sind bis 2022 voll. Bis dahin stechen 75 neue Schiffe in See. Und in drei Jahren, so die Schätzung des Kreuzfahrt-Lobbyverbands Clia, werden diese Schiffe 100.000 zusätzliche Mitarbeiter brauchen.

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