Die Bank Austria besänftigt ihre von zahlreichen IT-Pannen entnervten Kunden mit Einkaufsgutscheinen. as Angebot gilt auch für Firmenkunden. Die Aktion kostet bis zu 21 Mio. Euro.
Wien/Apa/Red. Alle 700.000 Online-Banking-Kunden der Bank Austria erhalten zur Wiedergutmachung der zahlreichen Pannen, die sie in den vergangenen Wochen ertragen mussten, einen Einkaufsgutschein über 30 Euro. Das teilte das Institut am Freitag mit. Die Gutscheine würden allen Kunden zwischen der letzten Novemberwoche und dem 23. Dezember zum Download bereitgestellt.
Betroffene können aus Gutscheinen mehrerer Anbieter auswählen. Nach Angaben der Bank reicht das Spektrum „von Lebensmittelhandel, Einrichtungshäusern, Kosmetik, Weinhandel, Sportartikeln über Bücher bis zu Baumärkten“. Alternativ gebe es auch die Möglichkeit, das Geld an eine gemeinnützige Organisation wie die Caritas oder das SOS-Kinderdorf zu spenden. Davon unberührt blieben aber allfällige Ansprüche auf Ausgleich von finanziellen Nachteilen, die durch Probleme beim Online-Banking entstanden sind. Das Angebot gilt auch für Firmenkunden.
Bankchef Cernko entschuldigt sich
Die Kosten der Aktion könnten sich für die Bank auf bis zu 21 Mio. Euro belaufen. Wie hoch sie tatsächlich sein werden, hänge davon ab, wie viele Kunden das Angebot in Anspruch nehmen, sagte Bank-Austria-Sprecher Matthias Raftl. Die Gutscheine stünden jedenfalls unbefristet zum Download zur Verfügung.
„Wie von mir bereits angekündigt, wollen wir uns nicht nur in aller Form für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen, sondern mit attraktiven Gutscheinen für eine kleine Wiedergutmachung sorgen“, sagte Bank-Austria-Vorstandschef Willibald Cernko in einer Aussendung.
Die Ausfälle des Online-Bankings begannen Ende Oktober und passierten infolge einer Umstellung der IT-Plattform. Auch am Freitag kam es wieder zu Problemen. Wer sich als Kunde davon geschädigt fühlt, weil er zum Beispiel Mahnspesen bezahlen muss, kann sich per Online-Reklamationsformular an die Bank wenden. Die Bank Austria verspricht „unbürokratische Lösungen“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.11.2012)