Der neuer Eigentümer Sempione Retail hält nach Angebotsende 95,2 Prozent an Charles Vögele und will den Bekleidungskonzern von der Börse nehmen.
Pfäffikon. Die Tage des Schweizer Bekleidungskonzerns Charles Vögele an der Börse sind gezählt. Sempione Retail hält nach Ablauf der Nachfrist 95,2 Prozent der Charles-Vögele-Aktien. Am Freitag soll das Angebot vollzogen werden. Danach will Sempione den Bekleidungskonzern von der Börse nehmen.
Sempione, die zu 35 Prozent im Besitz des italienischen Modekonzerns OVS ist, hatte das Übernahmeangebot im September vorgelegt. Die Italiener boten 6,38 (6,04 Euro) Franken pro Wertpapier - das entspricht einem Unternehmenswert von rund 56 Mio. Franken (52,06 Mio. Euro).
Publikumsaktionäre loswerden
Unter dem Kaufangebot angedient wurden insgesamt 6,68 Mio. oder 75,9 Prozent der Charles Vögele-Aktien, was einer Erfolgsquote von 94,1 Prozent entspricht. Weitere gut 127.000 Aktien wurden börslich oder außerbörslich erworben, wie Charles Vögele am Montag mitteilte. Damit bestätigte der Konzern das provisorische Ergebnis von letzter Woche. Zudem bestand bereits eine Beteiligung von 17,91 Prozent am Tag vor Beginn der Angebotsfrist.
Die Angebotsbedingungen wurden fast alle erfüllt. Vor zwei Wochen hatten die Charles-Vögele-Aktionäre die Bedingungen der Käuferin abgesegnet und drei ihrer Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt. Unter dem Vorbehalt, dass kein Urteil oder keine Verfügung gegen den Deal erlassen wird, soll das Kaufangebot am Freitag vollzogen werden. Sempione bestätigte die Absicht, die Charles-Vögele-Aktien danach dekotieren zu lassen.
Mit seiner Beteiligung von über 90 Prozent kann Sempione als Käufer die verbliebenen Publikumsaktionäre von Charles Vögele loswerden, indem er den Textilhändler mit einer Tochtergesellschaft fusioniert und die Aktionäre abfindet. Die Marke Charles Vögele wird nach der Übernahme verschwinden.
(APA/sda)