Rekordgewinn für den Wohnungskonzern Buwog

Daniel Riedl
Daniel RiedlAPA/HANS KLAUS TECHT
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Der Wohnungskonzern Buwog hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Gewinn um 53 Prozent gesteigert. Die Dividende bleibt unverändert. Der Wohnbau soll weiter angekurbelt werden.

Der in Deutschland und Österreich aktive Wiener Wohnimmobilien-Konzern Buwog will seine Wohnbauaktivitäten noch weiter steigern. Die bestehende Pipeline von rund 3.700 Einheiten für den Bau in den Bestand wolle man durch weitere Grundstückskäufe auf 5.500 Einheiten erhöhen und diese binnen drei bis fünf Jahren fertigstellen, kündigte die börsennotierte Gruppe am Donnerstag an.

Der Wohnungsneubau, der von der Buwog ursprünglich als Add-on betrieben worden sei, sei zum Wachstumsmotor der Gesellschaft geworden, erklärte CEO Daniel Riedl in einer Aussendung.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 (per 30.4.) stiegen die Fertigstellungen der Buwog im Segment Property Development (Wohnungsneubau) um 44 Prozent auf 606 Einheiten. Damit habe man die in Aussicht gestellte Entwicklung übertroffen. Per 30.4. wuchs die Development-Pipeline um 25 Prozent. Davon sind die besagten rund 3.700 Einheiten mit 845 Millionen Euro Gesamtinvestment für den Bau in den Bestand und rund 6.500 Einheiten mit rund 2,085 Milliarden Euro Gesamtinvestment zum Verkauf bestimmt.

Von diesen aktuell zum Verkauf geplanten rund 6.500 Einheiten für 2,085 Milliarden Euro seien 1.105 Einheiten für 306 Millionen Euro aktuell in Bau, davon seien 135 Millionen Euro schon investiert. Die Buwog wolle auch künftig ihr Wohnungsneubaugeschäft in den drei größten deutschsprachigen Städten Berlin, Hamburg und Wien weiter ausbauen und neben dem Bau von Eigentumswohnungen zum Verkauf auch den Bau von Mietwohnungen in den eigenen Bestand intensivieren und so organisches Wachstum und die Steigerung der Portfolioqualität durch Neubau generieren, heißt es.

Mehr operative Erträge aus dem Bestand, ein margenstarker Einzelwohnungsverkauf und der Neubau von Miet- und Eigentumswohnungen haben der Buwog 2016/17 insgesamt ein neues Rekordgeschäftsjahr gebracht. Das Konzernergebnis wurde um 53 Prozent auf 366,7 Millionen Euro gesteigert, teilte die Buwog mit. Als Dividende sind erneut 0,69 Euro je Aktie geplant.

Das Konzernergebnis spiegle neben dem operativen Wachstum auch den von CBRE ermittelten starken Wertzuwachs im Rahmen der Neubewertung des Immo-Vermögens wider. Das Neubewertungsergebnis betrug per Ende April 335,1 Millionen Euro, nach 177,9 Millionen Euro ein Jahr davor. Das operative Ergebnis (EBITDA) lag mit 188,1 Millionen Euro leicht über Vorjahr (187,2 Millionen Euro). Nach einem diesmal stärker negativen Finanzergebnis blieb ein Vorsteuerergebnis (EBT) von 458,3 (308,2) Millionen Euro. Die Nettokaltmieten legten um 7,5 Prozent auf 214,4 (199,4) Millionen Euro zu.

Der Recurring FFO, Kennzahl für die Cash-Generierung, stieg auf 117,2 (112,2) Millionen Euro. Für das neue Geschäftsjahr 2017/18 erwartet die Buwog einen Recurring FFO von zumindest 125 Millionen Euro.

Der Ergebnisbeitrag des größten Geschäftsbereichs - der Bestandsbewirtschaftung (Asset Management) - wuchs um 5,3 Prozent auf 156,9 Millionen Euro. Das Immo-Bestandsportfolio des in Deutschland und Österreich tätigen Wohnimmo-Konzerns umfasste Ende April 49.597 Bestandseinheiten mit rund 3,4 Millionen m2. Die monatlichen Nettokaltmieten (like-for-like) erhöhten sich um 4,5 Prozent. Der Fair Value der Bestandsimmobilien stieg durch Neubewertung um 6,1 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Euro. Der Leerstand blieb auf niedrigen 3,4 Prozent.

Das operative Ergebnis aus Immo-Verkäufen (Property Sales) wurde um 16 Prozent auf 44,3 Millionen Euro gesteigert. Insgesamt wurden 1.731 (1.119) Bestandseinheiten verkauft, davon 614 durch Einzelwohnungsverkäufe (mit rund 57 Prozent auf den Fair Value) und 1.117 Einheiten durch nicht in den Recurring FFO einfließende Blockverkäufe. Der Wohnungsneubau (Property Development) verbesserte den Ergebnisbeitrag um 32 Prozent auf 28,3 Mio. Euro.

Wesentlicher Faktor für den Erfolg der Buwog bleibe die Kombination von stetiger Bestandsbewirtschaftung und dem dynamischen Development-Geschäft, so Riedl.

Die Durchschnittsverzinsung der Finanzverbindlichkeiten senkte die Buwog Group auf 1,78 Prozent - nach 2,19 Prozent im Vorjahr - bei im Schnitt 11,8 Jahren Laufzeit und 9,7 Jahren Zinsbindung. Der Loan to Value (LTV - Verhältnis Fremdkapital zu Buchwerten), den man nachhaltig unter 45 Prozent halten will, sank zum Bilanzultimo auf 44,1 (47,6) Prozent.

(APA)

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