Kerbler/Kowar verkaufen Privatbank-Mehrheit für 10+ 2 Euro je Aktie

Günter Kerbler und Johann Kowar verkaufen ihre Privatbank-Anteile –
Günter Kerbler und Johann Kowar verkaufen ihre Privatbank-Anteile –Richard Tanzer
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Günter Kerbler und Johann Kowar, die beiden Mehrheitsaktionäre der "Wiener Privatbank", sind sich mit der slowakischen Arca Capital Gruppe über den Anteilsverkauf einig.

Die geplante Neuausrichtung der Wiener Privatbank kommt in die Gänge. Ende August hatte das Institut berichtet, dass im Zuge einer Umstrukturierung wesentliche Teile des Immobilienvermögens verkauft werden sollen und bei dieser Gelegenheit die beiden Kernaktionäre Günter Kerbler und Johann Kowar ihre Anteile an die slowakische Investmentgruppe Arca Capital verkaufen wollen. Kerbler und Kowar informierten am Montag die Bank darüber, dass sie bereits einen Kaufvertrag mit der Arca Investments a.s. abgeschlossen hätten, und zwar über 61,37 Prozent der Anteile an der börsenotierten Privatbank. Der Kaufpreis gemäß Kaufvertrag betrage 10 Euro je Aktie. Zusätzlich kassieren Kerbler und Kowar ein Entgelt von zwei Euro je Aktie - für die Exklusivität, die Arca im März 2017 für die Verkaufsverhandlungen gewährt worden wäre.

Dieser Kaufpreis unterliegt einer Kaufpreisanpassungsklausel, die an den Eigenkapitalwert der Gesellschaft zum 31.12.2017 und 31.3.2018 anknüpft. Der Vertrag steht unter mehreren aufschiebenden Bedingungen, darunter die Genehmigung oder Nichtuntersagung der Transaktion durch die zuständigen Kartellbehörden und die Genehmigung bzw. Nichtuntersagung der Finanzmarktaufsicht. Das Closing wird voraussichtlich im Juni 2018 stattfinden. Im Rahmen der Transaktion wird von der Käuferin voraussichtlich ein öffentliches Pflichtangebot zu legen sein.

Die Wiener Privatbank ist an der Börse derzeit 66,6 Millionen Euro wert. Die Aktie kostete Montag Nachmittag 13,30 Euro. Im März war die Aktie für weniger als 8,50 Euro zu haben. Der Wert von 10 Euro wurde (erstmals seit 2008) Ende Mai erreicht.

Nach früheren Angaben soll die Wiener Privatbank im Rahmen einer Umstrukturierung das Bank- und Immobiliengeschäft weitgehend trennen. Dazu sollen alle wesentlichen Immo-Aktivitäten im zweiten Halbjahr 2017 und ersten Halbjahr 2018 veräußert werden. Die geplanten Veräußerungen beträfen v.a. die Beteiligungen im Immo-Bereich (etwa ViennaEstate Immobilien AG und Wiener Privatbank Immobilienverwaltung GmbH) sowie die mittelbar gehaltene Anteile an Hotelliegenschaftsbesitzgesellschaften, hatte es Ende August geheißen. Durch die geplanten Veräußerungen könne es auch zu einer erhöhten Dividende für 2017 kommen.

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