Nächste russische Bank braucht Finanzhilfe

Russland steht vor der zweiten Bankenrettung innerhalb von drei Wochen.

Die schwächelnde B&N Bank und damit das zwölftgrößte Institut Russlands gemessen an der Bilanzsumme bat am Mittwoch um Finanzhilfe, wie die Zentralbank mitteilte. Die Besitzer-Holding Safmar des Unternehmers Michail Guzeriev und seiner Familie habe einen Antrag gestellt, um Gelder aus dem Fonds zur Bankenkonsolidierung zu erhalten. Eine Entscheidung darüber solle bald fallen. Auf diesem Weg hatte Russland erst kürzlich der strauchelnden Großbank Otkritie unter die Arme gegriffen. Hier wurde der Kapitalbedarf auf bis zu umgerechnet 5,9 Milliarden Euro geschätzt. Damit könnte es die teuerste Bankenrettung in der Geschichte des Landes werden.

Die russischen Banken sind in einer schwierigen Gemengelage. Einerseits belasten die westlichen Sanktionen im Ukraine-Konflikt, die eine Abkühlung der Konjunktur verschärft haben. Zugleich stieg der Anteil der faulen Kredite. Die Zentralbank versucht, die Wirtschaft mit niedrigeren Zinsen zu stützen, was wiederum an den Gewinnen der Geldhäuser zehrt. Regierung wie auch Zentralbank sehen aber keine Anzeichen für eine systemische Krise. Sie verweisen auf eine starke Kapitaldecke der staatlich-kontrollierten Institute, die mehr als die Hälfte des Sektors ausmachen.

Die Notenbank hat sich allerdings seit längerem eine Bereinigung der Branche auf die Fahnen geschrieben. Geldhäuser, die nach ihrer Einschätzung ein Risiko für das Bankensystem darstellen, können geschlossen werden. Erst im Juli wurde der Yugra Bank, die zu den größten 20 Instituten Russlands gehörte, die Lizenz entzogen. Die Zentralbank hatte ihr Bilanzfälschung vorgeworfen.

(Reuters)

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