UniCredit: Anteilsverkauf füllt Kasse

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UniCreditAPA/AFP/GIUSEPPE CACACE
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Das Quartalsergebnis belegt die Erholung des italienischen Bankenmarktes.

Mailand/Wien. Der Verkauf des Vermögensverwalters Pioneer hat der italienischen Großbank UniCredit zu einem Gewinnsprung verholfen. Unter dem Strich wies das Institut am Dienstag einen Gewinn von 2,82 Milliarden Euro aus. UniCredit hatte im Dezember den Verkauf von Pioneer an die französische Amundi vereinbart. Die Transaktion wurde im Juli vollzogen und brachte UniCredit einen Buchgewinn von 2,1 Mrd. Euro.

Auch im Tagesgeschäft zahlt sich der Sanierungskurs von Konzernchef Jean-Pierre Mustier allmählich aus. Ohne die Erlöse aus dem Verkauf von Pioneer und andere Einmaleffekte verdoppelte das größte italienische Geldhaus den Gewinn fast auf 838 Millionen Euro von 447 Mio. Euro vor Jahresfrist – vor allem dank geringerer Belastungen durch faule Kredite.

Mustier hat der Bank nach seinem Amtsantritt im Sommer 2016 einen harten Sparkurs verordnet. Mit einer 13 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung – der größten in der Wirtschaftsgeschichte Italiens – hat der Franzose die Löcher in der Bilanz gestopft.

Schneller Abbau fauler Kredite

UniCredit verkaufte wacklige Darlehen im Umfang von 17,7 Mrd. Euro mit hohen Abschlägen an die Fondsgesellschaft Pimco und den US-Finanzinvestor Fortress. Das half dem Geldhaus im dritten Quartal, die Aufwendungen für faule Kredite um 40 Prozent auf rund 600 Mio. Euro zu drücken.

Mustier sieht die Gefahren für das italienische Bankensystem beseitigt. Der gesamte Sektor im Land hat im zweiten Quartal in größerem Umfang faule Kredite abgebaut als Geldhäuser in anderen Euro-Ländern. Insgesamt wurde der Altbestand an Problemdarlehen in Italien um rund ein Fünftel auf 212 Mrd. Euro verringert, wie am Dienstag aus Daten der EZB-Bankenaufsicht hervorging. In der gesamten Eurozone sind noch Kredite im Ausmaß von 844 Mrd. Euro notleidend.

Monte dei Paschi an der Börse

Als Zeichen der Bankenerholung in Italien ist auch zu werten, dass die Krisenbank Monte dei Paschi nach zehn Monaten Börsenabstinenz ab heute, Mittwoch, wieder in Mailand gehandelt wird. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2017)

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