Tesla mit Rekordverlust

Die Zukunft des Autos oder eine Riesenblase? Tesla spaltet die Gemüter. [
Die Zukunft des Autos oder eine Riesenblase? Tesla spaltet die Gemüter. [ (c) REUTERS (James Glover)
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E-Mobilität. Der Elektroautobauer hat seine Aktionäre mit seinen Drittquartalszahlen enttäuscht. Die Aktie rutschte deutlich ab.

Kalifornien/Palo Alto. Der Elektroautohersteller Tesla bekommt seine Produktionsprobleme vorerst nicht in den Griff und hat einen Rekordverlust geschrieben. Wie das kalifornische Unternehmen mitgeteilt hat, soll die Produktion des Hoffnungsträgers „Model 3“ nicht bis Dezember, sondern erst drei Monate später so hochgefahren werden, dass wöchentlich 5000 Wagen vom Band rollen können.

Investoren reagierten verschreckt: Die – auch in der Vergangenheit sehr volatile – Aktie gab deutlich nach. Seite Mitte September beläuft sich das Minus bereits auf 17 Prozent. Zuvor hatte das Papier des defizitären Autobauers jedoch einen regelrechten Höhenflug vollzogen: Auf Fünfjahressicht hat sie sich mehr als verelffacht.

Umsatz steigt um 30 Prozent

Tesla erklärte, es gebe bei der Beseitigung der Engpässe Fortschritte. Allerdings sei schwer vorherzusagen, wann alle Probleme gelöst würden. Die größten Schwierigkeiten gibt es demnach in der Akkufertigung. Hier habe man nachbessern müssen.

Wegen der Probleme mit dem „Model 3“ verbrennt das ohnehin Verluste schreibende Unternehmen noch mehr Geld. Im abgelaufenen Quartal belief sich der Fehlbetrag auf 619Mio. Dollar (533 Mio. Euro). Der Umsatz stieg um 30 Prozent auf 2,98 Mrd. Dollar.

Das „Model 3“ ist ein Hoffnungsträger, weil es mit 35.000 Dollar nur halb so viel wie das Flaggschiff „Model“ S kostet. Im kommenden Jahr sollen insgesamt 500.000 Teslas vom Band rollen – die meisten davon sind „Model 3“.

Die hohen Erwartungen an das „Model 3“ hatten Tesla monatelang an der Börse beflügelt. Der Kurs ist seit Anfang des Jahres um über 50Prozent gestiegen. Zwischenzeitlich hat die Firma des schillernden Multimillionärs Elon Musk trotz im direkten Vergleich winziger Produktionszahlen sogar den Branchenriesen General Motors als wertvollsten US-Autokonzern auf dem Markt abgelöst.

Indes hat Tesla eine Einigung mit den chinesischen Behörden für den Bau eines Werks in Shanghai bestätigt. „Die chinesische Fabrik soll in etwa drei Jahren mit der Produktion beginnen“, sagte Musk. Dort soll in erster Linie das „Modell 3“ für den chinesischen Markt und möglicherweise für weitere Länder in der Region gefertigt werden. Die Produktion des Wagens vor Ort sei „die einzige Möglichkeit, dieses Auto in China erschwinglich zu machen“, sagte Musk. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.11.2017)

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