Südkorea sorgt mit Plänen für Bitcoin-Verbot für Sturm der Entrüstung

AFP (TORU YAMANAKA)
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Mit Äußerungen über ein Verbot von Handel mit Kryptowährungen schickte der südkoreanische Justizminister nicht nur die Kurse für Bitcoin & Co auf Talfahrt - er löste auch einen Sturm der Entrüstung unter Investoren aus.

In Südkorea haben Pläne der Regierung für ein Verbot des Handels mit virtuellen Währungen für erheblichen Wirbel gesorgt. Justizminister Park Sang Ki sagte am Donnerstag mit Bezug auf den Hype um Kryptowährungen, sollte die "Blase platzen", werde das verheerende Folgen haben. Daher bereite das Ministerium ein Gesetz vor, das praktisch alle Transaktionen mit virtueller Währung im Land unterbinde.

Die Behörden hätten "erhebliche Bedenken" gegen Kryptowährungen, führte Park aus. Das Ganze erinnere an ein "Glücksspiel" und reine "Spekulation", sagte er mit Blick auch darauf, dass Bitcoins in Südkorea höher gehandelt werden als anderswo. Der Hype um die virtuelle Währung ist im technologie-verliebten Südkorea hoch. Dortigen Experten zufolge wurden im vergangenen Jahr 20 Prozent der weltweiten Bitcoin-Transaktionen in dem Land abgewickelt, das ist zehnmal so viel wie Südkoreas Anteil an der Weltwirtschaft.

Mit seinen Äußerungen schickte der südkoreanische Justizminister nicht nur die Kurse für Bitcoin & Co auf Talfahrt - er löste auch einen Sturm der Entrüstung unter Investoren aus. Diese reichten umgehend Online-Petitionen bei der Präsidentschaft gegen das geplante Gesetz ein.

Die Regierung beschwichtigte daraufhin: Ein Verbot der Transaktionen sei nur "eine der vom Justizministerium vorbereiteten Maßnahmen", hieß es. Außerdem stehe die Entscheidung noch nicht abschließend fest. Danach erholten sich die Preise für die virtuellen Währungen wieder. Ein Sprecher der Transaktionsplattform Bithumb, die von dem Verbot betroffen wäre, erklärte, sie beobachteten nun genau, was die Regierung tue.

Südkorea hatte bereits zuvor eine Reihe von Maßnahmen erlassen, um den Einfluss von Kryptowährungen und damit auch deren Risiken einzudämmen. So hatte Seoul seinen Finanzinstitutionen im Dezember Transaktionen in virtueller Währung untersagt. Wenig später verkündete die Regierung ein Verbot anonymer Konten in Kryptowährungen.

(APA/AFP)

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