Die Bitcoin-Hochburg Südkorea bereitet ein Gesetz vor, um den Handel mit Kryptowährungen zu verbieten. Der Preis der digitalen Währung fällt.
Seoul/Frankfurt. Die Luft für Bitcoin und Co. wird zusehends dünner. Nach China geht nun auch Südkorea gegen den Handel mit Kryptoassets vor. Das Justizministerium in Südkorea will den Börsenhandel mit den digitalen Währungen verbieten. Bislang ist der Markt nicht reguliert. Immer mehr Aufsichtsbehörden und Regierungen warnen daher vor einem Engagement.
„Es gibt große Bedenken hinsichtlich der virtuellen Währungen“, sagte Justizminister Park Sang Ki. Ein entsprechendes Gesetz zum Handelsverbot sei in Vorbereitung. „Für den Kryptomarkt hätte dies negative Konsequenzen, da in Südkorea große Volumen gehandelt werden“, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus Axi-Trader. Betreiber von Kryptoplattformen in Südkorea berichteten von Ermittlungen und Durchsuchungen durch Polizei und Steuerbehörden. Sie hätten dies mit dem Verdacht der Steuerhinterziehung und anderer krimineller Aktivitäten begründet. Analysten erwarten, dass der Handel in dem Fall schwieriger werden wird, viele Anleger dann aber in andere Länder wie etwa Japan ausweichen werden. Der Bitcoin-Preis rutschte angesichts der schlechten Nachrichten am Donnerstag zwischenzeitlich um gut zehn Prozent ab.
China hat dem Handel mit Kryptowährungen schon im Vorjahr einen Riegel vorgeschoben. Zudem erwägt die Volksrepublik laut „Wall Street Journal“ die Schließung von Geschäften zur Erzeugung der virtuellen Devisen, um den hohen Stromverbrauch zu drosseln, der für das Herstellen von Bitcoin und Co. notwendig ist. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.01.2018)