IBM: Erstes Umsatzplus seit 2012

Erstmals seit fast sechs Jahren konnte IBM im Weihnachtsquartal seinen Umsatz steigern.
Erstmals seit fast sechs Jahren konnte IBM im Weihnachtsquartal seinen Umsatz steigern. REUTERS
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Die Steuerreform bescherte dem Unternehmen einen Quartalsverlust.

Armonk. Der von hohen Investitionen begleitete Umbau beim weltgrößten IT-Dienstleister IBM trägt erste Früchte. Erstmals seit fast sechs Jahren konnte das IT-Urgestein im Weihnachtsquartal seinen Umsatz steigern. Gute Geschäfte mit Cloud-Diensten und Sicherheitssoftware ließen den Erlös um 3,6 Prozent auf 22,54 Mrd. Dollar (18,4 Mrd. Euro) steigen.

Sonderbelastungen durch die US-Steuerreform brockten dem Konzern aus Armonk im US-Bundesstaat New York jedoch einen Nettoverlust von 1,05 Mrd. Dollar, nach einem Gewinn von 4,5 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum, ein. „Die Steuern bescheren uns 2018 Gegenwind“, sagte Finanzchef James Kavanaugh zu den Belastungen in Höhe von 5,5 Mrd. Dollar.

Von Anlegern bekam das erste Umsatzplus seit 23 Quartalen keinen Applaus. Man habe mit „noch schöneren Zahlen“ gerechnet, sagte Lou Miscioscia von Pivotal Research. Die IBM-Aktie verlor am Freitag vorbörslich mehr als drei Prozent, hat heuer aber schon um zehn Prozent zugelegt.

Firmenchefin Ginni Rometty, eine der wenigen Frauen an der Spitze eines US-Techunternehmens, richtet IBM neu aus und konzentriert sich auf gewinnträchtigere Bereiche wie Cloud-Dienste, Datenanalyse-Lösungen, App-Entwicklung und Cybersicherheit. Gut entwickelte sich vor allem das Geschäft mit dem Cloud-Computing, bei dem IBM unter anderem mit Unternehmen wie SAP und Oracle konkurriert. Hier stieg der Umsatz um 30Prozent. Immer mehr Unternehmen speichern ihre Daten und Anwendungen nicht mehr auf eigenen Servern, sondern nutzen dafür die Datenwolke.

IBM-Finanzchef Kavanaugh versicherte, der Konzern werde auch 2018 weiterhin stark investieren. Beim Betriebsgewinn prognostiziert IBM für das laufende Jahr ein stabiles Ergebnis.

Auf Fünfjahressicht liegt die Aktie fast 20 Prozent im Minus; im Vorjahr hat Starinvestor Warren Buffett sich teilweise zurückgezogen. Analysten sind geteilter Ansicht. Acht Kaufempfehlungen für IBM stehen bei Bloomberg zwei Verkaufsempfehlungen gegenüber. Eine absolute Mehrheit von 17 Experten gibt sich neutral und rät zum „Halten“. (Reuters/b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2018)

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