Ein Crash als peinliche Schlappe für Trump

Donald Trump
Donald TrumpAPA/AFP/MANDEL NGAN
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Der US-Präsident hat sich die ständig steigenden US-Akienkurse als sein Verdienst angerechnet. Mit dem Absturz will er nun plötzlich nichts zu tun haben.

Eben noch prahlte US-Präsident Donald Trump vor den globalen Eliten in Davos damit, dass niemand geringer als er selbst Auslöser des Booms an den US-Börsen sei: "Seit meiner Wahl bricht der Markt einen Rekord nach dem anderen". Auch bei seiner Rede zur Lage der Nation heftete Trump die Kursentwicklung auf seine Fahnen. Nun hat derselbe Markt wieder einen Rekord gebrochen, allerdings einen weniger erfreulichen: Der Dow Jones Index erlitt am Montag den größten Tagesverlust in seiner Geschichte.

Zu diesem Zeitpunkt pries Trump gerade vor Farbriksarbeitern in Ohio seine Verdienste. Aber selbst sein Haus- und Hofsender Fox News musste die Übertragung der Rede unterbrechen, um vom "Hölltentag" an der Wall Street zu berichten.

Sprecherin spricht von Fundamentaldaten

Wie reagiert das Weiße Haus nun? Der Fokus von Präsident Donald liege auf den langfristigen wirtschaftlichen Fundamentaldaten, die weiterhin "außergewöhnlich stark" seien, erklärte Trumps Sprecherin Sarah Sanders.

Dazu gehörten etwa die "historisch niedrige" Arbeitslosigkeit sowie steigende Löhne, fügte sie hinzu. Was alles stimmt - und den Kurssturz mit verursacht hat. Denn das kräftige Wachstum schürt die Angst vor Inflation und damit Zinserhöhungen, die stärker ausfallen als erwartet - was Gift für die Aktienmärkte ist.

Ein Inflationsschub ist vor allem dann zu erwarten, wenn die Wirtschaft überhitzt. Dazu kann, zumindest kurzfristig, Trumps Steuerreform beitragen. Sie mag auf lange Sicht das Potenzial der US-Volkswirtschaft stärken. Auf jeden Fall gießt sie aber erst einmal weiter Öl auf das schon hell lodernde Konjunkturfeuer.

(Red.)

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