Goldman Sachs: Viele Kryptowährungen werden auf Null fallen

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Goldman-Sachs-Analyst Steve Strongin stimmt Investoren auf einen Totalverlust von Bitcoin & Co. ein und zieht Parallelen zur Dotcom-Blase.

Das war's fürs erste mal mit dem Bitcoin-Höhenflug: Die Kryptowährung legte in den vergangenen Wochen eine Talfahrt hin, seit Jahresbeginn hat sie mehr als die Hälfte ihres Werts verloren. Derzeit notiert sie unter 8000 Dollar, zwischenzeitlich fiel Bitcoin sogar auf unter 6000 Dollar. Im Einklang mit dem bekanntesten Vertreter Bitcoin ging es auch für viele andere Kryptowährungen wie Ripple oder Litecoin steil abwärts. Aber es könnte noch sehr viel schlimmer kommen, sagt ein Analyst der US-Investmentbank Goldman Sachs: „Sind Kryptowährungen das Amazon oder Google der Zukunft oder enden sie wie viele heute vergessene Suchmaschinen?“, sagt Steve Strongin dem Nachrichtendienst Bloomberg.

Nur wenige der frühen Internet-Stars der Dotcom-Blase haben bis heute überlebt, sagt Strongin. Er geht davon aus, dass viele Kryptowährungen das gleiche Schicksal ereilen wird. "Da sie keinen realen Wert haben, werden jene Währungen, die nicht überleben am Ende bei Null liegen". Die aktuellen Preisbewegungen deuten auf eine Blase hin, so der Goldman-Analyst. Unter anderem bereitet ihm die "hohe Korrelation zwischen den verschiedenen Kryptowährungen" Sorgen. Investoren sollen sich auf den Totalverlust vorbereiten. Dass eine "Handvoll von Überlebenden" durchaus wieder hohe Preise an den Börsen erzielen können, schließt Strongin aber nicht aus.

Optimistisch äußerte sich Strongin über die Blockchain-Technologie, die digitalen Währungen zugrunde liegt. Allerdings gibt er zu bedenken, dass sich auch diese noch in den Kinderschuhen befindet.

"Mischung aus Schneeballsystem und Umweltkatastrophe"

Inzwischen wollen immer mehr Politiker und Aufsichtsbehörden den Handel mit Bitcoin & Co zügeln. Japans Notenbank forderte am Dienstag Anbieter von Dienstleistungen rund um Kryptowährungen auf, für die Sicherheit ihrer Dienste zu sorgen. Anlegern sollten zudem auf die Risiken von Cyberdevisen hingewiesen werden. Zuletzt warnte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ): "Was vielleicht ursprünglich als alternatives Zahlungssystem ohne staatliche Beteiligung gedacht war, ist inzwischen zu einer Mischung aus Finanzblase, Schneeballsystem und Umweltkatastrophe geworden."

Nicht erst der Hype der vergangenen Monate macht die Börsen, an denen Bitcoin & Co. gehandelt werden, zu einem beliebten Ziel von Hackern. Bei ihren Überfällen erbeuten sie auch schon mal Millionen und stürzen die Betreiber der Handelsplattformen oft in die Insolvenz. Bisher wurden insgesamt knapp eine Million Bitcoin gestohlen - zum aktuellen Kurs ist das eine Beute von rund sechs Milliarden Dollar.

(sk)

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