US-Börsen schließen nach Trumps Zoll-Dekret tiefrot

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Traders work on the floor of the NYSE at the Opening bell at the New York Stock Exchange on Wall Strimago/UPI Photo
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Die USA wollen China mit milliardenschweren Strafzöllen belegen. Die Angst vor einem Handelskrieg belastet die Börsen.

Die New Yorker Aktienbörsen sind am Donnerstag unter wirtschaftspolitischen Tumulten deutlich abgesackt. Der Dow Jones bröckelte um 724,42 Einheiten oder 2,93 Prozent auf 23.957,89 Zähler ab. Es ist sein schwächster Tag seit dem 8. Februar. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index verlor 68,24 Punkte (minus 2,52 Prozent) auf 2.643,69 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index fiel um 178,61 Einheiten oder 2,43 Prozent auf 7.166,68 Zähler.

Die zunehmende Volatilität an den Märkten verdeutlicht die Nervosität der Anleger. Noch am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Für 2019 signalisierte sie jedoch anstatt der bisher zwei Zinsanhebungen nun drei Zinserhöhungen.

"Die Zeichen an den Aktienmärkten stehen auf Korrektur", kommentierte der Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Dass sich der Dollar trotz einer aggressiveren US-Geldpolitik abschwächt, lässt sich vor allem mit der Angst vor einem Handelskrieg mit China erklären, konstatierte er weiter. Denn die USA wollen China mit milliardenschweren Strafzöllen belegen. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete ein entsprechendes Dekret. Das Paket enthält Zölle und andere Maßnahmen im Volumen von mehr als 50 Milliarden US-Dollar.

Facebook-Skandal noch nicht ausgestanden

Vor diesem Hintergrund spielten Konjunkturdaten eine Nebenrolle. So ist in den USA der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Februar stärker als erwartet gestiegen. Er legte um 0,6 Prozent zum Vormonat zu. Im selben Monat stiegen die US-Hauspreise deutlich stärker als erwartet. Der FHFA-Hauspreisindex erhöhte sich zum Vormonat um 0,8 Prozent.

In diesem schwachen Umfeld schafften es die Aktien von Bombardier mit 0,5 Prozent ins Plus. Der Konzern gewann einen Auftrag zum Ausbau des Peoplemover-Systems in Phoenix.

Daneben scheint der Datenskandal bei Facebook noch nicht ausgestanden zu sein: Der Kurs der Internet-Kontaktplattform gab nach einer Stabilisierung am Vortag um 2,7 Prozent nach. Konzernchef Mark Zuckerberg hatte am Mittwoch Fehler eingestanden und Besserung gelobt. US-Politikern reicht das allerdings nicht, sie fordern nach wie vor eine Aussage des Milliardärs vor dem Kongress zum Datenskandal.

(APA)

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