Nur eine österreichische Versicherung muss heuer zum Stresstest

42 Versicherer aus zwölf Ländern, die für 78 Prozent des Marktes stehen, müssen sich dem Stresstest der EU-Aufsichtsbehörde EIOPA stellen.

Kleinen und mittelgroßen Versicherern bleibt der nächste Stresstest der EU-Aufsichtsbehörde EIOPA erspart. Aus Deutschland nähmen nur die Branchenriesen Allianz, Münchener Rück, HDI (Talanx), die genossenschaftliche R+V und der führende Autoversicherer HUK-Coburg teil, erklärte die deutsche Finanzaufsicht BaFin am Montag in Bonn. Aus Österreich ist nur die Vienna Insurance Group dabei. Insgesamt nimmt die EIOPA in ihrem vierten Stresstest seit der Finanzkrise 42 Versicherer aus zwölf Ländern unter die Lupe, die für 78 Prozent des Marktes stehen. Im Jahr vor dem Brexit finden sich auch noch neun Assekuranzen aus Großbritannien auf der Liste.

Zum ersten Mal sollen - auf freiwilliger Basis - auch die Prüfergebnisse einzelner Unternehmen veröffentlicht werden. Bisher hatte die EIOPA das - anders als die europäische Bankenaufsicht - für nicht zielführend gehalten. Nun erklärte Behördenchef Gabriel Bernardino, mehr Transparenz könne zur "Verbesserung der Marktdisziplin" beitragen.

Mit dem Stresstest prüft die EIOPA die Widerstandsfähigkeit der Branche gegen negative äußere Einflüsse und will Schwächen der Unternehmen aufdecken. Neben den üblichen Zinsschocks - einem abrupten Anstieg der Marktzinsen und einer noch länger dauernden Niedrigzinsphase - prüft die EIOPA diesmal auch Folgen einer Serie von Naturkatastrophen. Zudem geht es um die Risiken für die Finanzstabilität, die von Versicherern ausgehen könnten. Große Versicherer hatten sich in der Vergangenheit im Schnitt robuster gezeigt als ihre kleineren Konkurrenten.

Vor zwei Jahren hatten die Aufseher wegen der Niedrigzinsen vor allem die Lage der europäischen Lebensversicherer beleuchtet. Damals kamen 20 von 236 Teilnehmern aus Deutschland.

Die Versicherer müssen die Stresstest-Daten bis Mitte August an die nationalen Aufsichtsbehörden melden. Ergebnisse sollen im Januar 2019 vorliegen. 

(Reuters)

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