Analyse: EZB und Fed driften auseinander

Federal Reserve Chairman Jerome Powell speaks at a press conference following the June 12 13 2018 F
Federal Reserve Chairman Jerome Powell speaks at a press conference following the June 12 13 2018 Fimago/UPI Photo
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In Washington geben dieser Tage die Falken den Ton an. In der Eurozone versucht man, den Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik so lange wie möglich zu verzögern.

New York. Die Reaktion des Euro sagt so ziemlich alles. Als die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstagnachmittag mit der Verlesung ihrer geldpolitischen Entscheidung begann, legte die Gemeinschaftswährung zunächst zu. Die Händler glaubten tatsächlich, dass die Notenbank einen Ausstieg aus ihrer lockeren Geldpolitik anvisiert. Ein Irrglaube, wie sich wenige Sekunden später herausstellte.

Bilanzsumme nicht gesenkt

Zu Beginn nämlich verkündete die EZB, dass das Kaufprogramm von Staatsanleihen ab September reduziert und mit Dezember beendet wird. Klingt restriktiv, entsprechend stieg der Euro. Gleich danach machte die Notenbank aber klar: Einkünfte von auslaufenden Papieren werden in vollem Umfang auf unbestimmte Zeit reinvestiert. Vorläufig also keine Spur von einer Bilanzreduktion. Den Börsianern gefällt das, Aktien legten zu.

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