Das Datenregister DTCC legt den weltweiten Aufsichtsbehörden die Namen von Spekulanten offen, die mit Kreditderivaten Geschäfte machten. Zuletzt war mit Kreditderivaten gegen Griechenland gezockt worden.
Das Datenregister der Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC) gibt weltweit Finanz-Aufsichtsbehörden die Namen von Investoren bekannt, die mit außerbörslichen Kreditderivaten gehandelt haben. Die DTCC vollzieht damit eine Kehrtwende. Bislang hatte sich die Institution geweigert, die Namen von Spekulanten zu nennen.
Nachdem aber ein eigenes europäisches Register ins Gespräch kam, sieht sich die DTCC offenbar unter Zugzwang. Sie gibt die Daten künftig an interessierte Behörden weiter. "Regulierer und öffentliche Institutionen können erwarten, dass bei einer offiziellen Anfrage auch die Einzelnamen genannt werden", zitiert "Financial Times Deutschland" einen Brief an mehrere Behörden.
DTCC
Das DTCC Trade Information Warehouse für Kreditderivate ist eine gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft, die ein Register der Daten fast aller global gehandelten Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) führt.
Das Warehouse speichert derzeit Daten über etwa 2,3 Millionen Kontrakte von Handelsgegenparteien aus 52 Ländern, die Kreditverbindlichkeiten von Organisationen aus über 90 Ländern in aller Welt umfassen. (Quelle PR-inside.com)
Bislang war es ein gut gehütetes Geheimnis, wer die Investoren sind. Nicht einmal die Finanzaufseher bekamen Einsicht. Nun könnte sich den Behörden also bald offenbaren, ob und wer hinter mutmaßlichen Spekulanten-Attacken wie gegen Griechenland steckt. In einer aktuellen Richtlinie schreibt das DTCC: "Im Hinblick auf jüngste Entwicklungen sind wir zu der Ansicht gelangt, dass die Praxis, keine Namen von Gegenparteien ohne deren Zustimmung weiterzugeben, nicht mehr gerechtfertigt sein könnte".
New Yorker Fed hat Aufsicht über DTCC
Die DTCC Warehouse Trust Company wird laut eigenen Angaben übrigens als "State Member Bank" des Federal Reserve Systems direkt von der "Federal Reserve Bank of New York" und dem "New York State Banking Department" beaufsichtigt.
(Red.)
