FACC profitiert von Wartungsgeschäft

FACC-Chef Robert Machtlinger
FACC-Chef Robert MachtlingerREUTERS
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Der Zulieferer erwartet von neuem Geschäftsfeld Wachstumsschub.

Wien. Sieben Unternehmen beliefert der Luftfahrt-Leichtbau-Spezialist FACC mit Komponenten für Tragflächen, Triebwerkverkleidungen, Rumpf und Kabine und sie sorgen seit Jahren für gute Geschäfte: Airbus, Boeing, Bombardier und Embraer sowie die Triebwerkhersteller Rolls-Royce, General Electric und Pratt&Whitney.

Künftig sollen zwei neue Geschäftsfelder dem Unternehmen, das im Geschäftsjahr 2017/18 Neuaufträge über knapp 800 Mio. Euro erhalten hat, noch mehr Schub verleihen. Es ist zum einen Service und Wartung – „ein Markt mit weltweit 65 Mrd. Dollar Volumen“, wie FACC-Chef Robert Machtlinger sagt. Gut 100 Mio. Euro will die FACC in den nächsten vier Jahren daraus lukrieren.

Neue Kunden sind die Airlines. Die Liste reicht von der AUA über die Lufthansa, British Airways und Ryanair bis zu den großen US- und chinesischen Fluglinien. „Wir haben jahrelange Erfahrung mit Verbundwerkstoffen und daher auch beim Service einen Vorsprung“, sagte Machtlinger im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Ein zweites Feld sind autonom fliegende E-Flugtaxis. Für Machtlinger ist das längst keine Utopie mehr. Nicht nur Airbus und Boeing arbeiten daran, viele Start-ups sind ebenso engagiert. Testflüge soll es bereits nächstes Jahr geben, bei der Dubai Air Show sollen 2020 kommerzielle Flugtaxis präsentiert werden.

Wie so oft ist China vorn, aber „Europa darf nicht hinterherlaufen“, sagt der FACC-Chef. Weshalb hierzulande ein Forschungsprojekt aufgesetzt wurde, bei dem FACC, Frequentis, Schiebel, TTTech, Infineon und Austro Control zusammenarbeiten.

Aber auch das herkömmliche Geschäft verspricht gute Wachstumsraten, wird doch der Bedarf an neuen, effizienten und CO2-armen Flugzeugen bis 2037 auf 37.400 geschätzt. Jetzt gibt es 21.500 Flugzeuge. Die FACC investiert deshalb kräftig in die Kapazitätserweiterung der Werke und in neue Produktionstechnologien, dieses Jahr allein 45 Mio. Euro.

Die Aktie, die zu den Stars der Wiener Börse gehört, hat heuer in einem sehr volatilen Umfeld 16 Prozent zugelegt. Am Donnerstag waren es fast drei Prozent. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2018)

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