Schäuble: "Wir werden nie sagen können: Alles ist gut"

Lower house of parliament Bundestag 2019 budget debate in Berlin
Lower house of parliament Bundestag 2019 budget debate in Berlin(c) REUTERS (HANNIBAL HANSCHKE)
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Der deutsche Bundestagspräsident und frühere Finanzminister Wolfgang Schäuble warnt zehn Jahre nach der Lehman-Pleite vor anhaltenden Risiken auf den Finanzmärkten. Es gebe keinen Grund für eine Entwarnung.

Berlin. Zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise sieht Deutschlands Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) keinen Grund für eine Entwarnung und Lockerung der Regulierung. "Wir werden eben nie einen Zustand erleben, in dem wir sagen können: Alles ist gut", betonte der frühere deutsche Finanzminister in einem Interview des "Handelsblatts".

Er sehe nicht, dass die Regulierung in Deutschland und Europa zu weit gegangen sei. Schäuble verwies auf Prognosen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Die mahne, dass "die enorm hohe Liquidität allerorten die Gefahr neuer Blasen mit sich bringt", sagte er. Hinzu kämen neue Technologien wie Blockchain und Kryptowährungen wie Bitcoin. "Da müssen sich die Notenbanken fragen, ob sie überhaupt noch die nötigen Instrumentarien zur Aufsicht und Kontrolle haben", sagte der CDU-Politiker.

Distanz zu USA bracht keinen Vorteil

Der Bundestagspräsident sieht Pläne skeptisch, das europäische Finanzsystem unabhängiger von den USA zu machen. "Mehr Distanz zu Amerika hat bislang jedenfalls nicht dazu geführt, dass unser eigener Einfluss in der Welt gewachsen wäre", sagte er.

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