Kaffeepreis im Fall: Wenn die Tasse nicht zum Leben reicht

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Symbolbild. (c) Michaela Bruckberger
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Reiche Ernte und eine polarisierende Wahl lassen den Preis für Kaffee auf Zwölf-Jahres-Tief fallen. Spekulanten beschleunigen die Spirale.

Wien. Wer in Österreich eine Melange bestellt, merkt keinen Unterschied. Qualität und Preis sind stabil. Kaffeetrinker haben wohl auch nicht bemerkt, dass die Bauern, die die Bohnen für ihre Melange geliefert haben, diese Woche einen Hilferuf an die großen Kaffeeketten losschickten. Allen voran Nestlé, das Reimann-Imperium JAB und Starbucks waren angesprochen: Sie müssten existenzsichernde Preise zahlen. Die Lage sei verzweifelt, betonten die Vertreter der Anbauländer. Sie erzählten von Emigrationsströmen, von Kaffeefarmern, die auf Kokainanbau umgestiegen sind, und von sozialen Spannungen.

Der Grund der Warnung lässt sich an einem Börse-Chart nachlesen: Der Preis für Rohkaffee ist im freien Fall. Diesen September hat er sein Tief von 2006 erreicht. Am international tonangebenden New Yorker Rohstoffhandelsplatz ist ein Pfund Arabica-Kaffee nicht einmal mehr einen Dollar wert. Irgendwo zwischen 1,30 und 1,40 Dollar sind die Anbaukosten je nach Land noch gedeckt. Zurzeit ist Kaffee ein Minusgeschäft für die Bauern.

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