RAG-Stiftung verkauft Evonik-Aktien für 500 Millionen Euro

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Die RAG-Stiftung braucht Geld für die Steinkohle-Folgekosten. Fünf Jahre nach dem Börsengang von Evonik wirft sie deshalb zum ersten Mal ein Aktienpaket des Essener Chemiekonzerns auf den Markt.

Die RAG-Stiftung verkaufte 16,3 Millionen Evonik-Aktien für rund 500 Millionen Euro an institutionelle Investoren, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Papiere seien zu einem Preis von 30,65 Euro und somit mit einem Abschlag von 4,9 Prozent auf den Schlusskurs von Montag platziert worden, Damit verringerte die RAG-Stiftung ihren Evonik-Anteil von 68 Prozent auf 64,3 Prozent abbauen. Mit einer zeitgleich ausgegebenen Wandelanleihe belaufe sich der Gesamtmittelzufluss auf rund eine Milliarde Euro. Als Reaktion auf die Ankündigung der Transaktion am Montagabend geriet die Evonik-Aktie nachbörslich unter Druck.

Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung, sagte: "Evonik bleibt eine tragende Säule der RAG-Stiftung." Die Stiftung unterstütze die Strategie des Evonik-Vorstands, die auf nachhaltiges und profitables Wachstum verbunden mit einer attraktiven Dividendenpolitik abziele.

Zugleich positioniert sich die Stiftung für einen weiteren Abbau ihrer Beteiligung, die nach früheren Angaben letztlich bis auf 25,1 Prozent abschmelzen soll. Parallel zu der Aktienplatzierung gab sie eine Wandelanleihe über 500 Millionen Euro aus, die über sechs Jahre läuft und in Evonik-Aktien getauscht werden kann. Sie sei wegen starker Nachfrage vom ursprünglich geplanten Volumen von 400 Millionen Euro aufgestockt worden, teilte die Stiftung mit. Drei derartige Wandelanleihen im Volumen von zusammen 1,6 Milliarden Euro hat sie bereits begeben. Mit den vier Anleihen könnte die RAG-Stiftung ihren Evonik-Anteil zum aktuellen Kurs um weitere 13 Prozentpunkte reduzieren.

Die RAG-Stiftung braucht Geld, weil sie von 2019 an für die Folgekosten des auslaufenden deutschen Steinkohle-Bergbaus aufkommen soll. Die verbliebenen Steinkohlezechen sind unter ihrem Dach gebündelt. Dafür investiert sie in verschiedene Unternehmen und Branchen. Der zweite Evonik-Großaktionär, der Finanzinvestor CVC, hatte sich bereits vor zweieinhalb Jahren über mehrere Übernacht-Platzierungen mit Gewinn aus der Aktie verabschiedet. 

(Reuters)

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