Geplanter Einstieg bei Wiener Privatbank kommt Arca teurer

Slowaken zahlen Prämie von 1 Euro je Aktie für Verlängerung der Bedingungsfrist - der Kaufpreis steigt um mehr als drei Millionen Euro.

Der geplante, aber stockende Einstieg der slowakischen Arca bei der Wiener Privatbank wird für die Slowaken teurer, wie aus Pflichtmitteilungen von Mittwochabend hervorgeht. Demnach zahlt Arca neben dem Kaufpreis von 10 Euro je Aktie noch Prämien von nun zusammen 3 Euro je Aktie, darunter 1 Euro für die Fristverlängerung der Kaufbedingungen bis Ende Juni 2019.

Wörtlich heißt es in den Mitteilungen: "Die Verkäufer haben neben dem Kaufpreis von Euro 10,00 von der Arca Capital Finance Grop a.s. zur Sicherung der Exklusivität der Verhandlungen bis 31.10.2018 eine Exklusivitätsprämie in Höhe von Euro 2,00 je Aktie ("Exkl. Prämie") und für die Verlängerung der Bedingungsfrist bis 30.06.2019 eine Zahlung von Euro 1,00 je Aktie erhalten."

Aus früheren Pflichtmitteilungen geht hervor, dass die Exklusivitätsprämie von 2 Euro schon im September 2017 vereinbart war. Neu hinzugekommen ist demnach die Prämie für die Verlängerung der Bedingungsfrist von einem Euro pro Anteilsschein. Für die insgesamt rund drei Millionen zu kaufenden Aktien steigt damit der Kaufpreis um 3,07 Millionen Euro auf 39,92 Millionen Euro.

Vor zwei Wochen war durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) bekannt geworden, dass der Antrag auf Mehrheitsübernahme zurückgezogen worden sei. Die Wiener Privatbank selbst erklärte lediglich, dass sich die Übernahme verzögere, Arca aber an dem Deal festhalte. Die Kaufoption wurde bis Ende Juni 2019 verlängert.

Schon länger ist bekannt, dass die FMA und mit ihr die letztlich entscheidende EZB starke Bedenken gegen den Deal haben. Günter Kerbler und Johann Kowar wollen ihre gut 61 Prozent an der Privatbank - um ursprünglich 36,85 Millionen Euro - an die Arca verkaufen.

Zunächst gab es bei den slowakischen Behörden Zweifel, dass der Arca-Eigentümer Pavel Krupa geeignet sei, eine Bank zu führen (Fit&Proper). Daraufhin übertrug Krupa die Mehrheit (55 Prozent) an der Arca-Holding an Rastislav Velic, laut Medienberichten schenkte Krupa seine Anteile her, da Velic selber nicht über das für einen Kauf nötige Vermögen verfüge. Diese Konstruktion nährte aber bei den Aufsichtsbehörden den Verdacht, dass Velic nur ein Strohmann für Krupa sei. Sie stehen deshalb auf der Bremse.

(APA)

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