Für KMU öffnet sich künftig der Dritte Markt

Finanzminister Hartwig Löger
Finanzminister Hartwig LögerAPA/HERBERT NEUBAUER
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Laut Löger will ein Dutzend KMU an die Börse.

Wien. Künftig können sich auch KMU Kapital auf dem Dritten Markt über Inhaberaktien beschaffen. Das hat der Finanzausschuss gestern beschlossen. Seit dem Gesellschaftsrechts-Änderungsgesetz 2011 waren Neuemissionen von österreichischen KMU im Dritten Markt der Wiener Börse nicht mehr möglich. Dadurch wurde es ihnen erschwert, an Eigenkapital zu gelangen. Als Ausweichlösung mussten einige von ihnen ihr Kapital im Ausland beschaffen, etwa in Deutschland, wo der Dritte Markt 2016 wiederbelebt wurde.

Dieser Entwicklung will die Bundesregierung entgegenwirken. Das soll mit einer Änderung des Aktiengesetzes möglich werden, die gestern mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und Neos den Finanzausschuss passiert hat.

Laut Angaben des Finanzministeriums sei die Nachfrage enorm. Ein gutes Dutzend Unternehmen hat ihr Interesse bei der Wiener Börse bereits deponiert und möchte diesen Weg der Kapitalbeschaffung gehen. Finanzminister Löger: „Mit der Öffnung des Dritten Marktes für KMU fördern wir Inlandsinvestitionen, sichern Arbeitsplätze und setzen absolut eigenkapitalstärkende Initiativen, die für weiteres Wachstum sorgen.“ Experten haben jedoch Zweifel, dass diese Neuregelung den KMU wirklich etwas bringen wird. Es werden sich nicht so viele Investoren finden, die bereit sind, in Aktien von kleinen und mittelgroßen Unternehmen zu investieren, so die Bedenken. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2018)

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