Nächstes Jahr doch keine Zinserhöhung?

Politkrisen und Konjunkturabschwung verunsichern.

Frankfurt. Investoren rechnen nicht mehr zu 100 Prozent mit einer Zinserhöhung der EZB im kommenden Jahr. Das ging am Dienstag aus Terminkontrakten auf dem Geldmarkt hervor. Noch am Montag galt als sicher, dass die EZB im Dezember 2019 einen ihrer Schlüsselsätze um 0,1 Prozentpunkte anheben wird. Zuvor wurde dies sogar für September 2019 erwartet.

Doch inzwischen haben die Unsicherheiten wegen des Haushaltsstreits der italienischen Regierung mit der EU-Kommission und die Angst vor den Folgen eines ungeordneten Brexit zugenommen. Auch die Wirtschaft schwächt sich in Europa wieder ab. Außerdem erhöhten sich die Schwankungen auf den Aktien- und Anleihenmärkten.

EZB-Präsident Mario Draghi hat bekräftigt, die Schlüsselzinsen bis mindestens über den Sommer 2019 hinaus auf dem aktuellen Niveau zu lassen. Der Leitsatz liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von null Prozent. Der Einlagensatz steht sogar bei minus 0,4 Prozent. Das bedeutet, dass Geschäftsbanken Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie Geld über Nacht bei der EZB parken. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.11.2018)

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