ATX rasselt am schwächsten Tag des Jahres um 3,28 Prozent in die Tiefe

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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ATX folgt der internationalen Talfahrt an den Aktienmärkten. Der Leitindex verliert in drei Handelstagen mehr als beachtliche sechs Prozent.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag unter den Kurseinbrüchen der internationalen Leitbörsen gelitten und ebenfalls tiefrot geschlossen. Der ATX fiel 99,03 Punkte oder 3,28 Prozent auf 2.917,15 Einheiten und rutschte damit auf sein tiefstes Niveau seit April 2017.

Der Abwärtsschub des heimischen Aktienmarktes wurde damit noch einmal beschleunigt. Bereits an den zwei Vortagen fiel der ATX in Summe um mehr als drei Prozent. Die Wiener Börse steht damit vor einer sehr schwachen Jahresbilanz. Seit Jahresbeginn hat der heimische Leitindex heuer schon massive fast 15 Prozent an Wert eingebüßt.

In Wien lag am Berichtstag keine Meldungslage vor. Ans untere Ende der Kursliste rutschte die Aktie von Schoeller-Bleckmann mit einem zweistelligen Verlust in Höhe von 10,7 Prozent auf 63,00 Euro. Die Wienerberger-Aktie baute ein sattes Minus von 7,2 Prozent auf 18,30 Euro. FACC-Titel brachen um 6,3 Prozent auf 14,10 Euro ein.

Schwergewichte mehr als drei Prozent im Minus

Mehr als fünfprozentige Verluste mussten Raiffeisen und AT&S hinnehmen. OMV ermäßigten sich um 4,5 Prozent auf 41,52 Euro. Palfinger-Papiere fielen um vier Prozent auf 25,0 Euro. Mehr als dreiprozentige Kursabschläge mussten die Aktionäre von Porr, EVN und Erste Group hinnehmen. Knapp dahinter fielen voestalpine um 2,9 Prozent auf 28,14 Euro.

Auch die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag im Verlauf ihren Sinkflug fortgesetzt. Der Leitindex der Eurozone Euro-Stoxx-50 sackte um 3,31 Prozent oder um 104,33 Zähler auf 3.045,94 Punkte ab. Zuletzt stand er im Mai 2016 so tief. Zwischenzeitlich fiel er sogar auf 3.033,78 Punkte. Im Euro-Stoxx-50 gab es keine Aktien in der Gewinnzone. Als die größten Verlierer im Leitindex mussten Daimler einen Kursverlust von 6,18 Prozent hinnehmen. Auch VW fielen um 3,12 Prozent und BMW um 2,82 Prozent.

Dax unter 11.000 Punkte

Der Ausverkauf an den Aktienmärkten hat den DAX auf den niedrigsten Stand seit knapp zwei Jahren gedrückt. Ängste vor eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China lasteten schwer auf den Kursen, der DAX sackte um 3,48 Prozent auf 10.810,98 Zähler ab. Es war der größte Tagesverlust seit dem Brexit-Votum in Großbritannien im Juni 2016. Mit einem Minus von gut 16 Prozent seit Jahresbeginn droht dem Leitindex ein tiefrotes Börsenjahr 2018.

Mit dem DAX-Sturz unter 11 000 Punkte sei nun auch die letzte Hoffnung auf eine Jahresendrally geschwunden, sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Das Jahr 2018 ist ein desaströses für Aktienanleger und das vierte Quartal eine Bankrotterklärung für den DAX." Zudem merkten Börsianer an, dass der DAX vom Rekordhoch Ende Jänner nun mehr als 20 Prozent verloren habe - und damit in den sogenannten Bärenmarkt-Modus übergegangen sei.

International belasteten neue Spannungen zwischen den USA und China, nachdem in Kanada auf Betreiben der USA die Finanzchefin von Huawei verhaftete worden war. Laut einem Pressebericht beschuldigt die US-Justiz die Tochter von Huawei-Gründer, Ren Zhengfei, das US-Handelsembargo gegen den Iran verletzt zu haben.

(APA)

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