Briten steuern auf harten Brexit zu - Pfund auf Talfahrt

Premierministerin Theresa May gibt heute eine Erklärung ab
Premierministerin Theresa May gibt heute eine Erklärung abREUTERS
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Die britische Premierministerin Theresa May verschiebt die für Dienstag geplante Brexit-Abstimmung im Unterhaus. Das Pfund steht massiv unter Druck.

Premierministerin Theresa May hat die für Dienstag geplante Abstimmung über ihr Brexit-Abkommen mit der EU verschoben. Ein erfolgreicher Brexit erfordere Kompromisse auf allen Seiten, sagt May im Parlament. Weder die Anhänger eines zweiten Referendums noch die Befürworter eines Verbleibens im Binnenmarkt, noch die Befürworter eines ungeordneten Brexits hätten eine Mehrheit. Angesichts der Lage beschleunige die Regierung die Vorbereitungen für einen harten Brexit.

Es war  weitgehend damit gerechnet worden, dass der Vertrag in seiner jetzigen Form im Unterhaus abgelehnt worden wäre. Die Alternativen wären ein ungeordneter Austritt aus der EU oder womöglich gar kein Brexit.

Die Unsicherheit über die Parlamentsabstimmung über den Brexit-Austrittsvertrag hatte am Montag die Stimmung an der Londoner Börse belastet. "Investoren sollten langsam die Möglichkeit von Neuwahlen und einer Labour-Regierung einpreisen", sagte Analyst Neil Wilson vom Broker Markets.com. Sollte Premierministerin Theresa May mit ihren Vertragsplänen für den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) im Parlament scheitern, könne es an den britischen Aktienmärkten weiter bergab gehen. Das sich aber dann wohl auch abschwächende Pfund könne schlimmere Verluste verhindern, weil die Börsenschwergewichte den Hauptteil ihrer Geschäfte im Ausland machten.

Das Pfund Sterling verlor am Montag bis vor Mays Entscheidung 0,9 Prozent auf 1,2606 Dollar bwz. 1,2 Prozent auf 1,1053 Euro. Anschließend weiteten sich die Verluste rasch auf 1,6 Prozent (Dollar) bzw. 1,7 Prozent (Euro) aus.

(Reuters)

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