Hunger auf Nestlé-Produkte steigt

Maggi Wuerze ist eine Wuerzsauce die in Aussehen und Geschmack an Sojasauce erinnert Maggi gehoer
Maggi Wuerze ist eine Wuerzsauce die in Aussehen und Geschmack an Sojasauce erinnert Maggi gehoer(c) imago/Manfred Segerer
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Maggi- und Nespresso-Konzern prüft einen Verkauf der Aufschnittmarke Herta.

Vevey. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern, Nestlé, ist im Vorjahr dank einer starken Nachfrage in Schwellenländern auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Der Schweizer Konzern mit Marken wie Maggi und Nespresso verbuchte 2018 ein um Sondereffekte (etwa Zu- und Verkäufe) bereinigtes organisches Wachstum von drei Prozent. Im Jahr davor war der Schweizer Konzern nur um 2,4 Prozent gewachsen und damit so langsam wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht.

Im Vorjahr legte der Gewinn unter anderem durch Sondererträge aus Firmenverkäufen um 42 Prozent auf 10,1 Mrd. Franken zu. Die Aktionäre sollen eine um zehn Rappen erhöhte Dividende von 2,45 Franken erhalten. Der Umsatz stieg in absoluten Zahlen um zwei Prozent auf 91,4 Mrd. Franken. Den Anlegern gefielen die Zahlen ausnehmend gut, die Aktie lag am Donnerstagnachmittag zeitweise mehr als drei Prozent im Plus.

Für das laufende Jahr kündigte Nestlé ein organisches Wachstum von über drei Prozent an. Bis 2020 will das Unternehmen wieder auf frühere Wachstumsraten von fünf Prozent kommen, wie Firmenchef Mark Schneider sagte. Dafür baut er den Konzern um und setzt auf schnell wachsende Bereiche wie Wasser, Kaffee, Babynahrung, Tiernahrung und Gesundheitsprodukte. Im Zuge dessen kauft Nestlé zu und trennt sich von anderen Bereichen. Noch heuer will man eine Entscheidung über die Zukunft der Hautgesundheitssparte Skin Health treffen. An dem Bereich gibt es Schneider zufolge „außerordentlich starkes Interesse“. Zudem prüft Nestlé einen Verkauf des Aufschnitt- und Fleischwarengeschäfts der Konzernmarke Herta mit einem Jahresumsatz von 680 Mio. Franken (598 Mio. Euro).

Setzen auf Gesundheitstrend

Auch mit diesen beiden Schritten sei die Neuausrichtung des Konzerns noch nicht am Ende, sagte Schneider. Der Markt und das Verhalten der Konsumenten entwickelten sich ständig weiter, und Nestlé setze auf Wachstumskategorien. Weitere Zukäufe seien dort möglich, ebenso wie Verkäufe in anderen Bereichen. „Für Zurücklehnen gibt es keinen Grund.“

Lange Zeit tat sich Nestlé schwer, sich auf die neuen Vorlieben der Konsumenten einzustellen. Viele machen einen Bogen um Fertigprodukte und Süßigkeiten und kaufen verstärkt lokale und frische Produkte. Um in der Gunst der Verbraucher zu steigen, setzt Nestlé auf gesündere Nahrungsmittel mit weniger Fett, Zucker und Salz. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2019)

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