Wettbewerb macht Kunststoff-Konzern Covestro zu

APA/EPA/OLIVER BERG
  • Drucken

Die Rekordzeiten bei Covestro sind erst einmal vorbei. Der Konzern erwartet heuer weiter sinkende Margen.

Steigender Wettbewerb und Preisdruck beuteln den Leverkusener Kunststoff-Hersteller Covestro. Die ehemalige Bayer-Tochter rechnet in diesem Jahr schlimmstenfalls mit einer Halbierung ihres Betriebsgewinns. Das Ergebnis (Ebitda) wird auf 1,5 bis zwei Milliarden Euro sinken, wie das Unternehmen am Montag prognostizierte. 2018 schrumpfte das Betriebsergebnis bereits im Vergleich zum Rekordjahr 2017 auf 3,2 Milliarden Euro. "Die vergangenen beiden Jahre waren von außergewöhnlich hohen Margen geprägt", sagte Finanzchef Thomas Toepfer. "Für 2019 erwarten wir zwar weiterhin eine steigende Nachfrage nach unseren Produkten, gleichzeitig werden die Margen aber aufgrund des Wettbewerbsdrucks deutlich sinken."

Im Geschäft mit den Kunststoffvorprodukten MDI und TDI bringen Rivalen wie BASF, die chinesische Wanhua und Sadara aus dem Nahen Osten neue Kapazitäten auf den Markt. Aber auch im Geschäft mit Polycarbonaten steigt der Druck durch die Konkurrenz vor allem aus Asien. Covestro bekommt in diesem Bereich zudem eine nachlassende Nachfrage der Autoindustrie in China zu spüren. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen noch von außergewöhnlich hohen Margen vor allem bei TDI profitiert, die von Produktionsausfällen bei der Konkurrenz begünstigt worden waren. Nun normalisieren sich die Preise wieder. Die Nachfrage sei weiter intakt, betonte Vorstandschef Markus Steilemann. Im Kerngeschäft rechnet er in diesem Jahr mit einem Mengenwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

2018 nahmen die Mengen im Kerngeschäft um 1,6 Prozent zu, der Konzernumsatz stieg um mehr als drei Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis fiel derweil um gut neun Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, wozu auch Aufwendungen für das Sparprogramm von Covestro beitrugen. Mit ihm sollen spätestens ab 2021 Kosteneinsparungen von 350 Millionen Euro pro Jahr erreicht werden, bis Ende 2020 sollen rund 900 der weltweit etwa 16.200 Stellen wegfallen. Die Aktionäre sollen unterdessen mit einer 20 Cent höheren Dividende von 2,40 Euro je Aktie bei der Stange gehalten werden, das Unternehmen will zudem weitere Aktien zurückkaufen.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.