Inditex: Gewinne überzeugen nicht

Der Zara-Mutterkonzern Inditex hat die Anleger mit seinen Jahreszahlen enttäuscht.
Der Zara-Mutterkonzern Inditex hat die Anleger mit seinen Jahreszahlen enttäuscht.APA/AFP/MIGUEL RIOPA
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Der Euro belastet das Ergebnis des spanischen Textilriesen.

Wien. Der Zara-Mutterkonzern Inditex hat die Anleger trotz einer deutlich höheren Dividende mit seinen Jahreszahlen enttäuscht. Der Gewinn des weltgrößten Textileinzelhändlers kletterte im vergangenen Jahr zwar um zwei Prozent auf 3,44 Milliarden Euro, lag damit aber unter den Analystenschätzungen.

An der Börse führte das zu einem Kursminus von rund sechs Prozent. Vor allem der starke Euro belastete den spanischen Modekonzern, zu dem auch die Marke Massimo Dutti sowie die auf jugendliche Kunden ausgerichtete Kette Bershka gehören. Inditex macht mehr als die Hälfte seines Umsatzes außerhalb des Euroraums, die Kosten fallen jedoch vor allem in der Eurozone an.

Die Aktionäre sollen eine Dividende von 88 Cent bekommen, 17 Prozent mehr als zuvor. Damit schüttet Inditex 80 Prozent des Gewinns aus, nach 69 Prozent im vergangenen Jahr, wie Analystin Anne Critchlow von Société Générale erklärte. „Das ist ein Riesensprung bei der Ausschüttungsquote.“

Onlinehandel wächst rasant

Die Tatsache konnte die Bedenken der Analysten, wie es mit dem Moderiesen weitergeht, jedoch nicht ausräumen. Der Ausbau des Onlinevertriebs und steigende Kosten würden in den nächsten Jahren auf den Margen lasten, schrieben die Analysten der Credit Suisse. Inditex konnte seinen Umsatz im abgelaufenen Jahr um rund drei Prozent auf 26,15 Mrd. Euro erhöhen. Die Onlineverkäufe zogen um 27 Prozent an und machen mittlerweile zwölf Prozent des Gesamtgeschäfts aus. Schon jetzt sind beide Bereiche miteinander verzahnt. So können online bestellte Waren in den Geschäften abgeholt und retourniert werden. Bis 2020 sollen die Waren in Großstädten am gleichen Tag zugestellt werden.

Der Konzern aus Nordspanien gilt weltweit als Vorreiter bei schnell wechselnden Kollektionen und ist damit Wettbewerbern wie H&M aus Schweden oft einen Schritt voraus. Weil die Spanier einen Großteil der Waren in Europa fertigen und nicht hauptsächlich auf Produzenten in Asien setzen, können sie neue Trends von den Laufstegen schnell in die Schaufenster bringen. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2019)

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