Santander Bank in Österreich wächst kräftig

PEROUTKA Guenther / WB
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Die Santander Consumer Bank im Vorjahr 43 Millionen Euro verdient. sie verwaltet in Österreich  Spareinlagen von knapp 1,5 Milliarden Euro und einen Kreditbestand von 2,3 Milliarden Euro.

Die Österreich-Tochter der spanischen Bank Santander wächst in Österreich kräftig und hat mehr Gewinn erzielt. Mit einem Nachsteuergewinn von 42,9 Millionen Euro (plus 4,8 Prozent) sei 2018 das profitabelste Jahr seit dem Markteintritt 2009 gewesen, so Santander-Österreich-Chef Olaf Peter Poenisch am Montag bei der Jahrespressekonferenz. Gewachsen sei die Bank im Vorjahr in allen Bereichen.

Das Geschäft laufe unverändert gut. Konjunkturelle Schwankungen stellt die Bank in ihren Bereich nicht fest. Man sehe auch im laufenden Jahr keinen Verdruss der Kunden in den Segmenten, in denen die Bank tätig ist, so Poenisch. Man liege über Budget und über Vorjahr. Man werde sich weiter auf das Kerngeschäft Waren-, Auto-und Motorradfinanzierungen sowie Ratenkredite konzentrieren. Im Vorjahr stieg das Neugeschäft in diesen Segmenten um 13,5 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro.

Ausbauen will Santander Consumer Bank auch das Online-Geschäft, das derzeit einen Anteil von 5 bis 10 Prozent hat. In den nächsten Jahren sollen es 20 bis 25 Prozent werden. Die Zahl der Filialen von derzeit 29 soll heuer und im kommenden Jahr stabil bleiben. Zuvor seien es 30 gewesen, zwei Filialen seien zu einer größeren zusammengelegt worden. Die Geschäftsstellen sollen modernisiert werden. An einer Kooperation mit der Österreichischen Post habe man auch weiterhin kein Interesse, bekräftige Poenisch. Für heuer hat man sich ein Wachstum von fünf bis sieben Prozent vorgenommen.

Über den Handel wurden im Vorjahr Konsumgüter im Wert von 229 Millionen Euro (plus 6,5 Prozent) finanziert. Der durchschnittliche Finanzierungsbetrag lag mit 1274 Euro leicht um 1,8 Prozent unter Vorjahr. Die durchschnittliche Finanzierungsdauer ist um 5 auf 38 Monate gestiegen. Insgesamt hat die Bank 1.055 Händlerpartner, darunter EP - Electronic Partner, Hartlauer Red Zac, Kika/Leiner, Möbel Ludwig, Rutar, Bauhaus, Hornbach und Obi.

Bei den Kfz-Finanzierungen über Kredite und Leasing wurde mit einem Neugeschäft von 1,097 Milliarden Euro (plus 16 Prozent) erstmals die Milliarden-Grenze überschritten. Der Fokus weiter auf Gebrauchtwagen und Leasing, die Bank schaut sich auch nach neuen Herstellerkooperationen um. Der durchschnittliche Finanzierungsbeitrag lag bei rund 15.000 Euro (plus 2,5 Prozent). Die Bank ist nach eigenen Angaben Marktführer bei den Teilzahlungen im Handel und größter markenunabhängiger Auto- und Motorradfinanzierer.

Im Direktgeschäft wurden 419 Millionen Euro an Ratenkrediten vergeben, um 11,1 Prozent mehr als 2017. Der durchschnittliche Finanzierungsbetrag lag stabil bei rund 11.700 Euro. Der Kreditbestand insgesamt lag bei 2,3 Milliarden Euro, das waren um 10,5 Prozent mehr als 2017.

Die Spareinlagen stiegen um 18,1 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Man biete im aktuellen Zinsumfeld noch einigermaßen vernünftige Konditionen, hieß es heute. Ins Einlagengeschäft ist Santander 2013 eingestiegen und ist im Tages- und Festgeldgeschäft tätig.

Die Bilanzsumme betrug 2,5 Milliarden Euro, das waren um 8,6 Prozent mehr als 2017. Seit 2009 hätten sich die Bilanzsumme, der Kreditbestand und die Kundenverträge fast verdoppelt, hieß es heute. Das Neugeschäft habe sich seit 2009 verdreieinhalbfacht. Der Personalstand wurde aufgestockt, beschäftigt waren 2018 mehr als 400 Mitarbeiter.

Deutlich höher und im Rahmen der Planungen ausgefallen als 2017 sind im Vorjahr die Risikokosten (plus 37,5 Prozent). Gründe dafür waren vor allem die Insolvenzrechtsreform 2017, wobei eine Treiber der Wegfall der Mindestquote gewesen sei, sowie die Umstellung auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9. Volles Verständnis hat man für den Fokus der Finanzmarktaufsicht (FMA) auf Konsumkredite.

(APA)

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