Spekulationen treiben Preise von Platin, Palladium und Aluminium

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Palladium-Preis überspringt erstmals die 1600-Dollar-Mark, der Aluminium-Preis erreicht ein Dreimonatshoch.

Ein Hacker-Angriff auf den Aluminium-Hersteller Norsk Hydro hat Furcht vor einem Versorgungsengpass ausgelöst. Der Preis für das unter anderem im Automobil- und Flugzeugbau benötigte Industriemetall stieg am Dienstag um bis zu 1,2 Prozent auf ein Dreimonatshoch von 1944 Dollar (1713 Euro) je Tonne.

Hintergrund der Spekulationen war ein Hacker-Angriff auf das norwegische Unternehmen, das einer der weltweit größten Aluminium-Produzenten ist und im Zuge der Cyber-Attacke den Betrieb in mehreren Werke stoppen musste.

Den norwegischen Sicherheitsbehörden zufolge nutzten die Angreifer den Computervirus LockerGoga, der Daten auf Festplatten verschlüsselt. Das notwendige Passwort für den Zugang zu ihren Daten erhalten die Opfer solcher sogenannter Ransomware meist erst nach einer Lösegeld-Zahlung. Die Aktien von Norsk Hydro verloren bis zu 3,4 Prozent.

Auch der Preis für Palladium ist am Dienstag in die Höhe geschnellt. Grund waren Spekulationen auf Lieferengpässe. Das im Autokatalysatoren-Bau benötigte Edelmetall verteuerte sich um bis zu 1,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 1.606 Dollar je Feinunze.

Platin war ebenfalls gefragt und verteuerte sich um bis zu 3,1 Prozent auf 855,33 Dollar. "Es gibt Gerüchte, denen zufolge Russland den Export bestimmter Altmetalle beschränken will", sagte Philip Newman, Manager bei der Beratungsfirma Metals Focus.

Da das Palladium-Angebot bereits knapp sei, könnten derartige Nachrichten die Kurse deutlich bewegen. Schließlich übersteige die Nachfrage das Angebot seit längerem. Die russische Regierung denkt nach eigenen Angaben über einen Exportstopp für recycelte Edelmetalle nach. Das Land ist ein wichtiger Anbieter von Platin und Palladium.

(APA/Reuters)

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