Schweizer Notenbank fährt Ankauf von Fremdwährungen massiv zurück

Die Schweizerische Nationalbank hat die Devisenkäufe zur Schwächung des Franken im vergangenen Jahr von 48,2 von 2,3 Milliarden Franken heruntergefahren

Die Schweizerische Nationalbank (SNB)  erwarb 2018 Fremdwährungen in Höhe von nur noch 2,3 Milliarden Franken (2,03 Milliarden Euro), wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. 2017 hatten sich die Devisenkäufe noch auf 48,2 Milliarden Franken belaufen und im Jahr davor auf 67,1 Milliarden Franken.

Neben Devisengeschäften nahm die SNB keine geldpolitisch motivierten Offenmarktoperationen vor, wie die Notenbank erklärte. Die Bereitschaft zu Interventionen am Devisenmarkt wurde aber auch im vergangenen Jahr immer wieder betont und war neben dem Negativzins die zweite Maßnahme, mit der die Nationalbank für "angemessene monetäre Bedingungen" sorgte. In der Praxis heißt das vor allem, dass die Währungshüter den Wert des Frankens im Zaum halten beziehungsweise eine zu starke Aufwertung verhindern.

In ihren Medienmitteilungen zur vierteljährlichen Lagebeurteilung bekräftigte die Nationalbank jeweils ihre Interventionsbereitschaft und unterstrich dabei sowohl die hohe Bewertung des Frankens als auch die Fragilität der Lage am Devisenmarkt.

Vor allem in den Jahren von 2015 bis 2017 bzw. nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses (15. Jänner 2015) hatte die SNB bekanntlich im hohen Maße intervenieren müssen, um den Franken zu schwächen bzw. die Exportwirtschaft vor einem allzu hohen Franken zu schützen.

So hatte die SNB 2015 für 86,1 Milliarden, 2016 für 67,1 Milliarden und 2017 für 48,2 Milliarden Franken Devisen gekauft. Aber auch schon 2014, also im Jahr vor der Aufhebung des Mindestkurses, hatte sie Devisen in Höhe von 25,8 Milliarden erworben.

Die SNB wird später am Donnerstag ihren neuesten geldpolitischen Entscheid bekannt geben. Beobachter gehen davon aus, dass sie am Negativzins festhalten und die Bereitschaft zu Interventionen am Devisenmarkt erneut erwähnen wird.

(APA/Reuters/awp/sda)

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