Addiko Bank will in Wien an die Börse

Die aus dem Osteuropa-Geschäft der Hypo Alpe Adria hervorgegangene Addiko Bank will an die Wiener Börse
Die aus dem Osteuropa-Geschäft der Hypo Alpe Adria hervorgegangene Addiko Bank will an die Wiener Börse(c) REUTERS (Heinz-Peter Bader)
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Die Addiko Bank ist aus dem Osteuropa-Geschäft der Hypo Alpe Adria hervorgegangen.

Wien. Die aus dem Osteuropa-Geschäft der Hypo Alpe Adria hervorgegangene Addiko Bank will an die Wiener Börse. Der Finanzinvestor Advent und die EBRD wollen „mindestens 50 Prozent plus eine Aktie“ verkaufen, heißt es in einer Aussendung. Die Anteile sollen institutionellen Investoren angeboten werden. Über die Luxemburger Holding AI Lake hält Advent 80 Prozent, die EBRD hält 20 Prozent an der Addiko Bank.

Diese ist nach der Pleite der Hypo Alpe Adria aus deren Südosteuropa-Netzwerk hervorgegangen. 2017 kehrte die Addiko Bank in die Gewinnzone zurück. Details zum Börsengang wurden vorerst nicht bekannt gegeben, der Börsenprospekt soll erst folgen. Die Bank verspricht aber für 2019 und 2020 je 40 Mio. Euro Dividende – auch wenn diese nicht aus dem Gewinn, sondern aus Rücklagen bedient werden sollte. Danach sollen 60 Prozent des Gewinns nach Steuern an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Buchwert 850 Mio. Euro

Zum Volumen des Börsengangs wurde nichts bekannt gegeben. Im Herbst 2018 hatten Insider zu Reuters gesagt, dass der Buchwert der Bank bei 850 Mio. Euro liege. Im Schnitt würden Wettbewerber zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,85 gehandelt.

Die Addiko Bank, die eine österreichische Lizenz hat, ging 2015 an EBRD und Advent. Sie hat laut Aussendung 800.000 Kunden und 197 Filialen in Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Serbien sowie Montenegro. Nach der Bawag im Oktober 2017 wird dies der zweite Börsengang einer Bank in Wien innerhalb relativ kurzer Zeit. Allerdings gab es heuer bereits zwei Börsengänge im Prime Market von Unternehmen aus anderen Branchen: Anfang Februar legte die Biotech-Firma Marinomed ihren Börsenstart hin. Angaben der Börse zufolge liegt der Streubesitz bei rund 25 Prozent.

Im Mai wurden die Aktien des Kommunikationssystem-Anbieters Frequentis in den Prime Market aufgenommen (dieser umfasst neben den 20 ATX-Werten noch 18 weitere Unternehmen).

Schwieriges Umfeld

Beide Börsengänge erwiesen sich als schwierig. Marinomed schaffte es erst im zweiten Anlauf an die Börse und setzte weniger Anteilsscheine ab als geplant. Und laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hat bei Frequentis die B&C-Privatstiftung durch die Übernahme zusätzlicher Aktien den Börsengang gerettet; sie hält nun zehn Prozent. Die Frequentis-Aktien werden neben Wien auch in Frankfurt gehandelt. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2019)

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