Stimmung der Anleger auf Elfjahrestief

Die globalen Wachstumserwartungen seien zusammengebrochen, sagte die Bank of America.
Die globalen Wachstumserwartungen seien zusammengebrochen, sagte die Bank of America.(c) APA/AFP/BRYAN R. SMITH
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US-Umfrage legt starke Flucht ins Bargeld offen.

New York/Frankfurt. Die allgemeine Anlegerstimmung war seit der Finanzkrise von 2008 nicht mehr so pessimistisch wie momentan. Dies hat einem Bericht von Bloomberg zufolge eine Umfrage der Bank of America unter Finanzverwaltern ergeben, die Kapital in einer Höhe von insgesamt 538 Milliarden Dollar verwalten. Wie aus der Umfrage hervorgeht, haben die Geldmittel in Aktien dieses Jahr den zweitgrößten Rückgang überhaupt verzeichnet, während Barmittelbestände diesen Juni so stark gestiegen sind wie seit 2011 nicht mehr.

Die globalen Wachstumserwartungen seien zusammengebrochen, sagte die Bank of America. Die Hälfte der befragten Fondsmanager prognostiziert für die nächsten zwölf Monate eine Schwäche der globalen Wirtschaft. Der Anstieg des Cashbestands hat zwar wie erwartet ein konträreres Kaufsignal bei Aktienstrategen ausgelöst, relativ gesehen ist das Engagement in Aktien jedoch gegenüber Anleihen auf das engste Niveau seit Mai 2009 gesunken.

Rüsten für den Ernstfall

Zuflüsse in Staatsanleihen und eine Erholung der defensiven Aktien zeigen, dass Anleger zunehmend für schlechte Nachrichten positioniert sind. Mittel wurden vor allem aus Bank-, Tech- und Eurozone-Werten abgezogen. Denn die Liste mit Gefahren und Problemen, die derzeit die Märkte unter Druck setzen, ist lang. Zuoberst der brodelnde Handelsstreit zwischen China und den USA. Dieser ist auch der stärkste Hebel im nun gestarteten US-Wahlkampf. Auch der immer ernster werdende Konflikt im Nahen Osten rund um den Iran ruft Sorgen hervor. Dazu der Brexit.

Die Umfrage reiht sich nur in die vielen Warnungen ein, die zuletzt von den Börsen- und Finanzprofis kommen. So ist US-Milliardär Stanley Druckenmiller aus dem Aktienmarkt ausgestiegen und hat sich mit Anleihen eingedeckt. Weitere prominente Namen, die in den Alarmmodus gewechselt sind, sind Ray Dalio, Mark Mobius oder auch die US-Bank Goldman Sachs. (Bloomberg/Red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.06.2019)

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