Das schwierige Börseumfeld macht das IPO der Bank zur Zitterpartie. Die Aktien werden weit unter dem ursprünglich anvisierten Preisband ausgegeben.
Auch der dritte Börsegang in Wien in diesem Jahr wird holprig: Die Eigentümer der Ex-Hypo-Balkanbank Addiko dürften beim Börsengang deutlich weniger einnehmen als erhofft. Für die Aktien war eine Preisspanne von 19 bis 23 Euro festgelegt worden. Schlussendlich ist es nun ein Preis von 16 Euro geworden.
Eine Addiko-Sprecherin wollte sich zur Preisbildungsphase nicht äußern. Das Verfahren endet heute, Mittwoch, um 14 Uhr. Der Handel an der Wiener Börse soll außerdem nicht wie ursprünglich avisiert am Donnerstag sondern erst einen Tag später, am Freitag starten.
Als Basis angeboten werden vom Finanzinvestor Advent und der EBRD 9.750.001 Aktien, die 50 Prozent plus eine Stimme entsprechen. Mit dem Preis von 16 Euro würden die Addiko-Eigentümer 156 Millionen Euro einsammeln. Erhofft worden waren zwischen gut 185 und 224 Mio. Euro. Eine eventuelle Mehrzuteilung von bis zu 1.462.500 Aktien ist immer noch möglich.
Die Addiko ging aus dem früheren Balkanbanken-Netzwerk der Hypo Alpe Adria hervor. Die Bank befindet sich seit Juli 2015 über die Luxemburger Holding "AI Lake" im Eigentum des US-Fonds Advent (80 Prozent) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die 20 Prozent hält. Diese wollen nun über die Börse die Mehrheit an der Addiko veräußern.
Schon das Biopharmaunternehmen Marinomed und die Hightech-Schmiede Frequentis mussten bei ihren Börsegängen Abstriche machen. Das volatile und unsichere Umfeld auf den Finanzmärkten sorgte aber auch im Ausland für eher verhaltene Initial Public Offerings (IPO). So etwa stotterte sich die VW-Lkw-Tochter Traton ebenso mäßig an die Börse wie der US-Fahrdienstvermittler Uber.
(Bloomberg)