US-Banken streifen wieder ihre Milliarden-Gewinne ein

Die Citigroup hat im zweiten Quartal 4,8 Milliarden Dollar verdient
Die Citigroup hat im zweiten Quartal 4,8 Milliarden Dollar verdientREUTERS
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Rund 25 Milliarden Dollar dürften die vier größten US-Banken in den Monaten April bis Juni verdient haben. Die Citigroup hat ihre Zahlen schon auf den Tisch gelegt: Ihr Gewinn ist gestiegen.

Die US-Großbank Citigroup hat im zweiten Quartal dank eines starken Privatkundengeschäfts und Einsparungen ihren Gewinn gesteigert. Der Überschuss legte um 7 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro) zu, wie das Geldhaus am Montag mitteilte. Die Erträge wuchsen um 2 Prozent auf 18,76 Milliarden Dollar, während die Kosten um 2 Prozent sanken.

Zuwächse bei den Privatkunden halfen der Wall-Street-Bank über Schwächen im Investmentbanking hinweg. Das Institut profitierte im Geschäft mit den Verbrauchern sowohl von steigenden Einlagen als auch von einer höheren Kreditvergabe. Die Befürchtungen, dass Verbraucher sich angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten mit der Aufnahme von Darlehen zurückhalten würden, erfüllten sich nicht. Während sich der Leitzins in der Eurozone seit Jahren auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent befindet und Banken für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Strafzinsen zahlen müssen, liegt der Leitzins in den USA aktuell in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent.

Im Investmentbanking litt Citigroup dagegen weiter unter einem schwachen Aktien- und Anleihenhandel. Im Aktienhandel gingen die Erträge um neun Prozent zurück, im Anleihengeschäft sanken sie bereinigt um einen Sondereffekt um vier Prozent.

Citigroup-Chef Michael Corbat versprach, weiteres Geld an die Aktionäre auszuschütten und die Rendite weiter zu erhöhen. Im zweiten Quartal erwirtschaftete die nach JP Morgan und der Bank of America drittgrößte Bank der USA eine Eigenkapital-Rendite (ROTE) von 11,9 Prozent. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank will am Ende ihres kürzlich angekündigten Radikalumbaus eine Rendite von acht Prozent erwirtschaften. Doch erst 2022 soll es soweit sein. Heuer erwartet Deutschlands größtes Geldhaus einmal mehr einen Verlust.

Citigroup eröffnete der Bilanzsaison der US-Banken. Am Dienstag legen Branchenprimus JP Morgan, Goldman Sachs und Wells Fargo ihre Zahlen vor. Analysten trauen JP Morgan einen Quartalsgewinn von 8,2 Milliarden Euro. Von Wells Fargo wird ein Gewinn von 5,2 Milliarden Dollar erwartet, von  der Investmentbank Goldman Sachs ein Quartalsgewinn von zwei Milliarden Dollar.

Die zweitgrößte US-Bank, die Bank of America,  wird ihre Quartalszahlen am Mittwoch vorlegen. Analysten gehen von 6,9 Milliarden Dollar Gewinn in den Monaten April bis Juni aus.

Die Top 4  (JP Morgan, Bank of America, Citigroup, Wells Fargo) kommen zusammen auf rund 25 Milliarden Dollar Quartalsgewinn und sind an der Börse 1,033 Billionen Dollar wert. Davon entfallen allein 374 Milliarden Dollar auf JP Morgan.

(APA/Reuters)

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