USA: Neuer Ärger für Deutsche Bank

Der Deutschen Bank droht neuer Ärger in den USA wegen des Verdachts auf Verstöße bei Geldwäschekontrollen.
Der Deutschen Bank droht neuer Ärger in den USA wegen des Verdachts auf Verstöße bei Geldwäschekontrollen. REUTERS
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Der US-Kongress untersucht, ob interne Kontrollen versagt haben.

London/New York. Der Deutschen Bank droht neuer Ärger in den USA wegen des Verdachts auf Verstöße bei Geldwäschekontrollen. Insidern zufolge untersucht der US-Kongress, ob interne Überprüfungen des Instituts versagt haben. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass Manager der Bank Bedenken von Mitarbeitern über Geschäfte mit neuen und existierenden Kunden aus Russland ignoriert hätten. Außerdem werde untersucht, ob über die Zahlungssysteme der Bank illegale Gelder in die USA geflossen sind.

2017 zahlte die Deutsche Bank bereits 600 Mio. Euro im Geldwäscheskandal in Russland. Die US-Notenbank Fed verhängte zudem eine Strafe von 41 Mio. Dollar gegen das Institut, weil die Systeme nicht in der Lage waren, Geldwäsche-Aktivitäten aufzudecken. Das US-Justizministerium hat seine Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.

Der US-Kongress geht seit Monaten dem Verdacht auf Geldwäschegeschäfte bei US-Immobiliendeals nach, die in Zusammenhang mit US-Präsident Donald Trump gebracht werden. Er forderte auch von der Deutschen Bank Informationen über ihre Rolle bei Transaktionen mit Trump. Der US-Präsident hatte als Immobilienunternehmer auch bei der Deutschen Bank Kredite laufen.

Der US-Kongress bat die Deutsche Bank um Hunderte Dokumente in Bezug auf andere Bankkunden, einschließlich russischer Oligarchen: Kontoanträge, interne Beurteilungen von „verdächtigen Aktivitäten“, Informationen über Kredite sowie sogenannte KYC-Checks. Ziel dieses „Know Your Customer“ ist es, zu verhindern, dass Kriminelle sich hinter falschen Identitäten oder komplexen Firmenstrukturen verstecken, um Geld zu waschen oder Sanktionen zu umgehen.

Trump und seine Kinder wehren sich gegen die Freigabe ihrer Bankunterlagen und haben ein Gerichtsurteil angefochten. Dennoch begann die Deutsche Bank im April, Informationen an den US-Kongress zu übergeben, die nicht direkt mit dem Präsidenten in Verbindung stehen. Die Deutsche Bank ist unter anderem im Besitz von Trumps Steuererklärungen, gegen deren Veröffentlichung Trump ebenfalls vorgeht. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2019)

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