Mario Draghis Feuerwerk zum Abschied

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EZB–Präsident Mario Draghi hat seine geldpolitischen Instrumente wieder ausgepackt. Höhere Zinsen rücken damit in weite Ferne. Welche Auswirkungen die niedrigen Zinsen auf die Eurozone haben.

Wien/Frankfurt. Mario Draghi hat die Märkte nicht enttäuscht. Zum Ende seiner Amtszeit packt der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) noch einmal die Bazooka aus. Trübe Konjunkturaussichten und niedrige Inflationserwartungen veranlassten die Notenbank dazu, am Donnerstag ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg zu bringen: Draghi erhöhte nicht nur den Strafzins für Banken, die ihr Geld bei der EZB parken, auf minus 0,5 Prozent, sondern startet ab November auch wieder die umstrittenen Anleihekäufe: Pro Monat sollen Papiere im Wert von 20 Milliarden Euro erworben werden. Wie lang das Programm laufen soll, ließ Draghi offen. Doch welche Folgen hat diese Geldpolitik?

Finanzmärkte

Mit der Politik des billigen Geldes haben die Zentralbanken die Märkte auf den Kopf gestellt. Investoren auf der ganzen Welt versuchen, ihr Kapital und das ihrer Kunden gewinnbringend zu veranlagen. Die Preise für Aktien, Immobilien usw. explodierten. Seit seinem Tiefpunkt im Jahr 2009 hat der US-Aktienindex Dow Jones beispielsweise um über 300 Prozent zugelegt. Auch die Kurse europäischer Papiere gingen nach oben.

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