Analyse. Zunächst sah es ganz danach aus, als würde die steirische AMS den Lichtkonzern übernehmen. Doch jetzt funkt Investor Bain dazwischen. Oder ist es nur ein gemeiner Bluff?
München/Wien. Es sollte die größte Übernahme eines heimischen Konzerns der Geschichte werden. Der steirische Sensorhersteller AMS will den Münchner Lichtkonzern Osram übernehmen. Dafür sticht AMS die Mitbieter Bain und Carlyle mit einem höheren Angebot aus. Doch jetzt wackelt der vermeintlich sichere Deal. Kommt nun alles anders?
Just der unterlegene Mitbieter mischt die Karten wieder neu. Denn im Pokerspiel um die angeschlagene Osram erwägt Bain Capital ein drittes Angebot. Weil aber Carlyle nicht mitziehen will, holt sich Bain ganz unverblümt einen neuen Partner: Advent, ebenfalls eine Private-Equity-Gesellschaft aus den USA. Zusammen wollen sie das AMS-Angebot von 38,50 Euro je Aktie „bedeutsam“ übertrumpfen. Die Uhr tickt. Am kommenden Dienstag läuft die Angebotsfrist aus. Ein allfälliges Angebot müsste die Finanzaufsicht Bafin erst prüfen. Das dauert.
Also alles nur ein Bluff? Doch warum? Dazu drei Szenarien: