Facebook lässt auf Börsengang 2012 hoffen

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Facebook(c) EPA (John G. Mabanglo)
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Durch einen Fonds der bei Facebook eingestiegenen US-Bank Goldman Sachs wurden auch Geschäftszahlen publik: Bis September 2010 hat die Online-Plattform 1,2 Mrd. Dollar Umsatz und 355 Mio. Dollar Gewinn erwirtschaftet.

Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook nähert sich einem Börsegang. Entweder wird Facebook im kommenden Jahr seine bisher geheimen Finanzen offenlegen. Oder das rasant wachsende Internetunternehmen wird direkt an die Börse gehen und sich damit für jeden Anleger öffnen. Das geht aus Unterlagen für Investoren hervor, aus denen US-Medien zitieren.

Die rund 100 Seiten starken Unterlagen, die die US-Bank Goldman Sachs an interessierte Investoren verteilt hat, veröffentlicht auch erste Geschäftszahlen von Facebook. Bisher wurden diese weitgehend geheim gehalten. Demnach hat die Online-Plattform in den ersten neun Monaten 2010 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Davon blieb ihm ein Gewinn von 355 Millionen Dollar übrig.

Druck auf Veröffentlichung von Zahlen steigt

Durch neue Investoren steigt der Druck auf Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, die bisherige Geheimniskrämerei um die Finanzlage aufzugeben. Laut US-Gesetz müssen auch nicht börsennotierte Firmen ihre Daten veröffentlichen, wenn sie mehr als 500 Investoren haben. Facebook dürfte diese Marke durch einen Fonds der US-Bank Goldman Sachs durchbrechen. Alternativ kann das Unternehmen an die Börse gehen und müsste seine Daten dann ohnehin preisgeben.

Goldman hatte erst vor wenigen Tagen in Facebook 450 Millionen Dollar investiert. Durch den Deal war der Wert der Online-Plattform auf 50 Milliarden Dollar gestiegen. Das ist mehr als das Auktionshaus eBay oder das Interneturgestein Yahoo auf die Waage bringen.

Investoren reißen sich um Fonds-Anteile

Zusätzlich sammelt Goldman derzeit Gelder für einen 1,5 Millarden Dollar (1,15 Milliarden Euro) schweren Fonds ein. Über diesen können wohlhabende Goldman-Kunden in Facebook investieren. Goldman verteilte die geheimen Unterlagen in New York per Hand an interessierte Kunden, die eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschreiben mussten.

Die Anteile finden reißenden Absatz: Das Haus habe Anfragen für Beteiligungen im Gesamtvolumen von "einigen Milliarden Dollar" erhalten, berichtete das "Wall Street Journal". Die Anleger sollen jeweils mindestens zwei Millionen Dollar investieren und sich verpflichten, nicht vor 2013 zu verkaufen.

Facebook hat mittlerweile 550 Mio. Mitglieder

Dem Empfänger der Unterlagen zufolge waren die Geschäftszahlen nicht geprüft und boten zudem wenig Details darüber, wie Facebook seinen Umsatz erwirtschaftet. Die Kunden der Investmentbank müssen bis Freitag entscheiden, ob sie in Facebook investieren wollen und bis Dienstag das Geld überweisen.

Facebook ist eine der am schnellsten wachsenden Internetfirmen überhaupt mit mittlerweile mehr als 550 Millionen Mitgliedern.

(Ag.)

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