USA: Elf Jahre für „Finanzhai“

(c) EPA (JUSTIN LANE)
  • Drucken

Scharfer Urteilsspruch gegen den aus Sri Lanka stammende Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam. Ein Gericht verurteilt ihm wegen Insiderhandels zu einer elfjährigen Haftstrafe. Er leistet Bernie Madoff Gesellschaft.

Washington/vier. Milliardenbetrüger Bernie Madoff wird demnächst hochkarätige Gesellschaft bekommen. Der aus Sri Lanka stammende Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam bat ausdrücklich darum, in das Gefängnis in Butner in North Carolina verlegt zu werden. Ein New Yorker Gericht hat den Exchef der Galleon Group, der an einem Nierenversagen leidet, wegen Insiderhandels zu einer elfjährigen Haftstrafe verurteilt.
Es ist die schwerste Strafe für einen Finanzmanager seit Ausbruch der Finanzkrise vor drei Jahren. Die Spitzenmanager der US-Banken kamen bisher ungeschoren davon – zum Unmut nicht nur der Anti-Wall-Street-Demonstranten. Großzügige Spenden für Angehörige der Opfer des 9/11-Terrors und des Tsunamis in Sri Lanka im Jahr 2004 sowie sein maroder Gesundheitszustand milderten das Strafausmaß. Die Staatsanwaltschaft hatte für eine Höchststrafe von 24 Jahren plädiert.
Richter Richard Holwell verhängte überdies eine Geldstrafe von zehn Mio. Dollar – was indes bei einem Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar nicht so sehr ins Gewicht fällt. „Insider-Handel ist ein Angriff gegen den freien Markt“, hieß es in der Urteilsbegründung. „Seine Vergehen spiegeln einen Virus unserer Geschäftskultur wider, der eliminiert gehört.“
Staatsanwalt Preet Bharara hat in New York eine groß angelegte Kampagne gegen Insider-Trading lanciert. Rajaratnam war der größte Fisch, der ihm ins Netz ging. Er hatte dessen Geschäftspartner mit Mikrofonen und Wanzen ausgestattet. Rajaratnams Informantennetz erstreckte sich über das Who's Who der Businesswelt: Goldman Sachs, IBM, Intel oder McKinsey.
Das Verfahren weckte Erinnerungen an die „Gier-Kultur“ der 1980er-Jahre, als der damalige Staatsanwalt Rudy Giuliani Wall-Street-Betrüger wie Ivan Boesky oder Michael Milken verfolgte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.